Nachschlag
Vorsicht, Fussball-Eltern

Publiziert: 03.07.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:45 Uhr
Katia Murmann, Mitglied der Chefredaktion

Ich dachte immer: Wenn Kinder Fussball im Verein spielen, gehts vor allem um den Spass. Jetzt weiss ich es besser.

Ein Fussballplatz in Zürich, Junioren-Training. Die Spieler sind zwischen fünf und sieben Jahre alt, am Spielfeldrand stehen Talentscouts. Nur wer gut ist, darf nach den Sommerferien in der Mannschaft spielen.

Die Stimmung ist explosiv – allerdings nicht auf dem Platz, sondern daneben. «Lauf! Schiess! Ran an den Ball!», schreit ein Vater. «Mach ihn rein!», ein anderer. Der Trainer schreit zurück, schickt beide weg. Wenig später stolpert ein Bub. Seine Mutter schreit, als wäre sie selbst verletzt, und rennt aufs Spielfeld. Der Trainer knurrt: «Weg da, hier bin ich der Chef!» Die kickenden Kids schauen bedrückt drein.

So viel Wut, so viel Stress, und das bei einem Training. Irgendetwas läuft da schief neben dem Fussballplatz.

Erste Vereine rufen bereits mit Flugblättern zu mehr Gelassenheit am Spielfeldrand auf – und treffen damit genau den Punkt: Eine grosse Portion Coolness täte nicht nur Eltern und Trainern gut, sondern vor allem den Kindern, die einfach nur Spass am Spiel haben wollen.

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