Acht Kilo Peperoni rot. Acht Kilo! Ich traute meinen Augen kaum, als diese Zahlen auf meinem Handy-Display auftauchten. In der App, die ich gerade genutzt hatte, um den Wocheneinkauf nach Hause zu ordern. Ich hatte den Liefertermin lediglich um einen Tag nach vorn verschoben, dabei muss das Malheur passiert sein. Schwups, aus zwei Peperoni wurden acht Kilo, die trotz umgehender telefonischer Stornierung zwei Tage später vor meiner Wohnungstür standen. Zusammen mit einem sehr netten, schweissgebadeten Mann, der nicht verstand, wieso er die zwei Tüten mit rotem Inhalt wieder die drei Treppen ins Erdgeschoss tragen sollte.
Ich versuchte, den Lieferschein aus dem Telefon zu zaubern. Das interessierte mein Gegenüber aber nicht die Bohne – oder besser gesagt die Paprika. Er wollte eine digitale Unterschrift, das wars. Ich solle die Ware in den nächsten Laden bringen, kommunizierte mir Coop am nächsten Tag per E-Mail. Der Vorschlag war gut, aber es war zu spät. Der Fahrer hatte die Tüten am Ende doch missmutig mitgenommen.
Hoffentlich hatte er Kinder mit viel Hunger auf Peperoni zu Hause. Sonst hätte ich die digitalen Probleme der Neuzeit besser mit digitalen Ideen gelöst und zum Beispiel ein Rezept für Ratatouille gegoogelt.