Kommentar zum Schulabsentismus
Schnell handeln, der ganzen Gesellschaft zuliebe

Kinder und Jugendliche bleiben zusehends über längere Zeit der Schule fern. Es geht nicht ums Schwänzen. Ursache sind psychische Blockaden, Druck und Mobbing. Ein komplexes, bisher unterschätztes Problem, das höchste Aufmerksamkeit erfordert. Schnellstens.
Publiziert: 06:50 Uhr
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Zusehends bleiben Schülerinnen und Schülern über längere Zeit den Klassenzimmern fern.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Schulabsentismus: Gravierendes Problem an Schulen beunruhigt Lehrerverbände
  • Ursachen: Leistungsdruck, Mobbing, persönliche Probleme und mangelndes Wohlbefinden
  • Fachkräftemangel in Kinder- und Jugendpsychologie erschwert Lösungsansätze
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Andreas SchmidInlandredaktor

Die Verbände der Lehrerinnen und Lehrer in der Deutsch- und Westschweiz sind an die Öffentlichkeit gelangt, um auf ein gravierendes Problem an den Schulen aufmerksam zu machen. Es sind nicht mehr nur Ausnahmen, wenn Kinder und Jugendliche über längere Zeit ihrer Klasse fernbleiben. Und es kommt nicht mehr nur in der Oberstufe häufig vor. Schulabsentismus nennen Fachleute das besorgniserregende Phänomen.

Es beschäftigt Eltern, Lehrpersonen, die Schulsozialarbeit und psychologische Fachstellen. Als Ursachen für die Blockaden und Ängste von Schülerinnen und Schülern, den Unterricht zu besuchen, werden Leistungsdruck, Mobbing, persönliche Probleme und Unsicherheiten sowie mangelndes Wohlbefinden im Umfeld ausgemacht.

Diese ebenso komplexe wie weite Felder betreffende Analyse macht es enorm anspruchsvoll, gegen den Schulabsentismus anzukommen. Fast jeder einzelne Fall erfordert eine individuelle Herangehensweise.

Doch es fehlt in der Kinder- und Jugendpsychologie seit längerer Zeit an Fachkräften, Lehrpersonen sind mit einem wachsenden Berg an Aufgaben konfrontiert und Eltern mit Ansprüchen der Gesellschaft oft überfordert. 

Mit Ursachenforschung, Fördermassnahmen für die Kinder- und Jugendpsychologie sowie mehr Mitteln für die Schulsozialarbeit gilt es, das Problem des Schulabsentismus anzugehen. Denn es ist ein Ausdruck leidender Kinder und Jugendlicher. Zeichen dafür gibt es noch viele mehr. Das ist für die Gesellschaft ein Alarmzeichen, das für die Zukunft wenig Gutes prophezeit. Es ist höchste Zeit, zu handeln.

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