Der Krieg scheint sich entfernt zu haben. Der anfängliche Drang sich zu informieren, zu wissen, was Putin zu tun behauptet, ist allmählich einer Dumpfheit gewichen.
Damals, im Februar, war die Ukraine noch Thema Nummer eins. Alle paar Minuten eine Push-Meldung auf dem Handy. Angriffe. Bomben. Opferzahlen.
Die Generation Z ist die erste, die mit dem Internet aufgewachsen ist und schon früh täglich mit Bildern von Kriegen konfrontiert wurde. Man könnte meinen, dass dadurch die schlimmen Realitäten in Kiew, Mariupol oder Odessa besser vorstellbar und nachvollziehbar wären.
Dabei stimmt das Gegenteil: Je länger der Krieg dauert, desto verlorener fühlt sich die Generation Z.
Auf dem Weg begleiten
Gleichgültig sind die jungen Erwachsenen aber nicht. Manchen ist nur aufgefallen, dass sie ein Gewicht zu tragen haben, einen Rucksack voller Pflichten und Erwartungen. Die Welt verlangt von ihnen, dass sie aktiv sind, sich informieren, das Wirtschaftssystem aufrechterhalten, ihr Leben so auslegen, dass sie die Fehler der vorherigen Generationen ausbügeln.
Vergessen geht bei all dem, dass ihnen niemand beigebracht hat, wie sie mit dem Krieg umgehen sollen. Dabei wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um mit jungen Menschen über die alltägliche Gewalt in der Ukraine zu reden. Sie wollen verstehen und begleitet werden auf diesem Weg.
Lena Madonna (18) ist Teilnehmerin des Mediacamps, bei dem diese Woche 13 Jugendliche hinter die Kulissen des Blick-Newsrooms schauen. Sie stammt aus dem Kanton Bern und hat soeben die Matura gemacht.