28 Jahre Giezendanner – und jetzt will auch der Sohn nach Bern! Im ersten Moment hegen Schweizer eine natürliche Abneigung gegen politische Erbfolgen. Sie umgibt der schale Geschmack der Begünstigung, der Vetterliwirtschaft.
Doch zweifelhaft ist daran nichts. Vererbt wird in einer Demokratie nichts, man wird zu nichts erkoren. Man muss die Wähler selber überzeugen, vielleicht wird man gewählt. Ein bekannter Name kann dabei helfen, er kann aber auch Bürde sein.
Die Juniors müssen liefern
Es ist auch keineswegs abwegig, wenn unter anderen ein Giezi-Sohn unter die Bundeshauskuppel und ans Rednerpult drängt. Er hat zu Hause verinnerlicht, wie Politik funktioniert und was sie bewirken kann. Und dass sie offenbar doch nicht so langweilig ist, wie sie oft wahrgenommen wird.
Den Verdacht, einzig wegen des Namens gewählt worden zu sein, müssen die Junioren schnell entkräften. Sie müssen liefern und sich mindestens so schnell wie ihre unbelasteten Kollegen ein politisches Profil erarbeiten. Wenn es dann von den Gegnern heisst, der Junge sei noch schlimmer als der Alte, ist es das grösste Kompliment.