Die Bilder vom zerschmetterten blutroten Auto, in dem Lorena († 21) sterben musste, weil ein paar gedankenlose Jünglinge ein Raser-Rennen veranstalteten – diese Bilder trugen mit dazu bei, dass die Schweiz heute ein hartes Rasergesetz hat.
Zu hart, finden viele in Bern. Meist dieselben, die sonst schnell nach gnadenlosen Strafen rufen. Die immer zu haben sind für Pflichtstrafmasse im Gesetz. Sie finden plötzlich, man dürfe doch Richtern nicht den Ermessensspielraum nehmen. Oder man solle fahrlässige Raser nicht so hart rannehmen wie vorsätzliche. Die Bilder von Lorenas tödlichem Unfall scheinen bereits verblichen.
«Das Gas ging einfach voll ab», sagt Milutin
Man muss es Milutin S. und Mehmet B. hoch anrechnen, dass sie BLICK Red und Antwort stehen für ihre Tour vom Wochenende. Sie illustrieren damit, ohne es zu ahnen, warum ihresgleichen bei Politikern noch immer auf so viel Sympathie stossen: Es ist halt so schnell passiert, dass man mit 150 oder 160 oder noch viel mehr Sachen über eine freie Strasse brettert. «Das Gas ging einfach voll ab», sagt Milutin.
Doch auch auf weite Sicht freie Strassen haben einen Horizont, hinter den man nicht sieht. Wer dort auftaucht und – wie Lorena – zerschmettert wird, dem nützt es wenig, dass die Raser es nicht so gemeint haben. Immerhin, Milutin und Mehmet akzeptieren die Folgen. Sie mögen letzten Samstag nicht bis zum Horizont geblickt haben – aber was jetzt auf sie zukommt, wissen sie.