Das meint BLICK zum traurigen Rekord von fünf toten Gleisarbeitern
Den SBB fehlt eine Fehlerkultur

Fünf Gleisarbeiter sind im letzten Jahr auf den Baustellen ums Leben gekommen. Eine Fehlerkultur, die solche schreckliche Unfälle verhindern könnte, fehlt bei den SBB allerdings.
Publiziert: 08.07.2019 um 23:35 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 00:08 Uhr
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Die SBB machen es sich mit den Unfällen zu einfach, findet Joel Probst, Politikjournalist bei BLICK.
Foto: Siggi Bucher
Joel Probst

Gleisarbeiter leben gefährlich. Dafür können die SBB nichts. Doch sie haben dafür zu sorgen, dass das Unfallrisiko auf ihren Baustellen so gering wie möglich ist. Das scheint nicht gewährleistet zu sein. Statt sich um mehr Sicherheit zu bemühen für die, die unser Bahnnetz am Laufen halten, wird ohne Rücksicht auf die Belegschaft umstrukturiert.

Stellt man zu dieser Entwicklung kritische Fragen, werden die SBB wortkarg. Transparenz? Fehlanzeige. Verfehlungen werden kategorisch abgestritten, Untersuchungen unter dem Deckel gehalten.

Das ist die Krux mit den Bundesbetrieben: Dafür, dass sie mit Steuergeldern wirtschaften, haben sie eine grosse Narrenfreiheit. Wenn sie nicht wollen, müssen SBB und Co. – anders als etwa die Bundesverwaltung – keine Dokumente oder Informationen herausrücken.

Aber gerade was diese tödlichen Unfälle angeht, sollte eine restlose Aufklärung auch im Interesse der SBB liegen. Fehler passieren, doch man sollte aus ihnen lernen.

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