Vielleicht haben die Eltern von Vincent Kriechmayr geahnt, dass aus ihrem Sohn einmal ein grosser Sieger wird. Vincent kommt aus dem Lateinischen. Und heisst: Der Sieger.
Und Kriechmayr macht bei Kaiserwetter am Lauberhorn seinem Namen alle Ehre. Und rast zu seinem vierten Weltcupsieg. Der Oberösterreicher ist alles andere als ein Zufallssieger.
«Er ist der beste Techniker unter allen Speedfahrern», sagt Beat Feuz. Alles war eigentlich angerichtet für die nächste grosse Feuz-Party. Aber dem Emmentaler gelingt ein gutes, aber halt kein Traumrennen.
Trotzdem überzeugende Mannschaftsleistung
Dass es nicht zum Schweizer Triumph reicht, mag angesichts der riesigen Erwartungshaltung ernüchternd sein. Aber ein Podestplatz, dazu fünf Fahrer unter den besten 17, das ist eine überzeugende Mannschaftsleistung der Schweizer.
Und nach einem Abfahrtsklassiker, der beste Werbung für den Skisport ist, bleibt Feuz ein fairer «Verlierer». «Es wäre vermessen, nach einem zweiten Platz am Lauberhorn zu hadern. Ich gratuliere Vincent zu seinem verdienten Erfolg.»
Aber vielleicht ist diese kleine Ernüchterung für Feuz genau die richtige Motivation. «Ich bin ein lieber Kerl und freundlicher Gastgeber. Jetzt muss ich halt in Österreich zurückschlagen.»
Feuz hat in einer Woche in Kitzbühel die Chance zur Revanche. Und die Prognose sei gewagt: Der Sieg auf der Streif führt über den Emmentaler.