Peter Spuhler hat viel für den Werkplatz Schweiz getan. Der Börsengang seiner Stadler Rail ist die Krönung einer herausragenden unternehmerischen Karriere. Die Zeitungen haben nur Lob übrig: Spuhler ist für sie ein «grosser Arbeitgeber», «erfolgreicher Nischenplayer», der «Bahnbrecher» und «Vorbildliche». BLICK krönte ihn sogar zum «König Spuhler».
Der Bahnpatron hat als Unternehmer die richtigen Weichen gestellt. Doch ausgerechnet beim Börsengang sandte er falsche Signale aus. Das Läuten der Glocke in der ersten Handelsminute – welch bedeutender Moment für einen Börsenneuling! Ein Spektakel, das mancher Bahn- und Spuhler-Fan hätte miterleben wollen. Doch zugelassen war nur ein handverlesener Kreis.
Selbst die Börsenbetreiberin SIX zeigte sich erstaunt, dass Spuhler die Öffentlichkeit zum Grossteil aussperrte. Zugang zum «Privatanlass» bekam lediglich ein SRF-Team. Eine BLICK-Anfrage am Vortag des Börsengangs und die höfliche Bitte um ein kurzes Statement nach den ersten Handelsminuten liess Stadler Rail unbeantwortet.
Dabei soll das Papier zu einer «Volksaktie» werden. Vom Erfolg der Traditionsfirma solle jeder in der Schweiz etwas haben, lautet Spuhlers Credo.
Diesmal hat der Patron die Chance auf Volksnähe verpasst. Statt für ein paar Minuten seine Freude mit der Öffentlichkeit zu teilen, nahm er den Hinterausgang der Börse. Schade! So war das mit «König Spuhler» nicht gemeint.