Kommentar zu UBS-Derivaten
Kauf keine Finanzprodukte, die du nicht verstehst

Schweizer Privatkunden der UBS haben viel Geld verloren mit exotischen Währungsderivaten. Die wenigsten dürften gewusst haben, worauf sie sich eingelassen haben.
Publiziert: 18.05.2025 um 12:04 Uhr
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Die UBS verkaufte in der Schweiz Währungsderivate an Privatkunden, die damit grosse Verluste erlitten haben.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • UBS-Kunden verlieren durch strukturierte Produkte mehr als ursprünglich investiert
  • Derivate bergen hohe Risiken, die im Kleingedruckten erwähnt werden
  • Warren Buffett bezeichnete Derivate als finanzielle Massenvernichtungswaffen mit tödlichem Potenzial
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Beat SchmidFester Mitarbeiter Blick

Viele Kunden der UBS gucken in die Röhre. Sie haben strukturierte Produkte erworben, die infolge von Donald Trumps Zollpolitik nicht nur massiv an Wert verloren haben, zu allem Übel wurden sie nach dem plötzlichen Dollar-Verfall gezwungen, ein Mehrfaches ihres ursprünglichen Einsatzes nachzuschiessen. Einige konnten diese Nachforderungen schlicht nicht bedienen.

Dass man mehr verlieren kann, als man ursprünglich investiert hat – das gibt es nicht einmal in den ruchlosesten Spielcasinos. Doch in der hochkomplexen Welt der Derivate ist genau das möglich, insbesondere bei Produkten, die mit Krediten gehebelt sind. Diese Risiken sind zwar im Kleingedruckten der UBS-Produkte erwähnt – die so exotische Namen tragen wie Range Target Profit Forward oder Conditional Target Redemption Forward.

Aber wer kauft ein Produkt, das einen begrenzten Gewinn verspricht, aber gleichzeitig ein überproportional grosses Verlustrisiko aufweist? Möglicherweise professionelle Investoren, die ihre Fremdwährungspositionen damit absichern wollen. Für Privatanleger hingegen ergibt ein solches Engagement kaum Sinn. Genau dieser Kundengruppe aber wurden die Produkte verkauft.

Warren Buffett nannte Derivate einst «finanzielle Massenvernichtungswaffen», die «potenziell tödlich» sind. Wer lange genug an den Finanzmärkten aktiv war, hat in der Regel eine grundlegende Lektion verinnerlicht: Kaufe nur, was du auch wirklich verstehst. Ergänzen könnte man: Und wenn dein Kundenberater dir ein Produkt schmackhaft macht – dann lass lieber die Finger davon. Besonders dann, wenn du merkst, dass er selbst nicht versteht, was er da verkauft.

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