Heute brauchen wir mehr Glück als früher. Jedenfalls die Abergläubischen unter uns. Wo stolpern sie noch über Glücksbringer? Man kann sie kaufen, aber das ist Ware, nicht das Wahre. Dieses muss man finden, oder es findet einen. Doch der Glücksfall tritt immer seltener ein. Auch am heutigen Tag des Glücksrappens.
Das Unglück brach am 1. Januar 2007 über ihn herein: Er wurde abgeschafft. Das Bronzestück war ausser bei Aktionspreisen – heute nur Fr. 9.99! – randständig geworden, kostete aber in der Herstellung 11 Rappen. Noch bis Ende 2026 kann man Einräppler zum Nennwert bei der Nationalbank eintauschen. Aber auf dem Trottoir einen finden? Eher wird man von einem Glücksschwein überrannt.
Wo liegt das Glück, wenn nicht am Wegesrand? In einem selbst?
Selten auch begegnet man einem Kaminfeger. Am Werk sind sie noch, nur nicht mehr auf Anhieb zu erkennen. Der kohlrabenschwarze Mann ist zunehmend proper gekleidet, öfters eine Frau und unterwegs im Dienst von Solarpanels und Wärmepumpen. Sichtet man dennoch einen Chämifeger, müsste man ihn anfassen, damit er sein Glückskarma entfaltet. Das könnte als übergriffig angesehen werden.
Besser lässt man die Finger auch vom Glücksklee: Der Fachhandel verkauft eine Sauerkleeart, die standardmässig und nicht wundersam vierblättrig ist. Auch echte Hufeisen trifft man seit der Erfindung des Automobils kaum noch an.
Wo also liegt das Glück, wenn nicht am Wegesrand? In einem selbst? Ein Blick auf Schildkröten, passend zum Welttag der Schildkröte, liefert sachdienliche Hinweise. Die mysteriöse Reptilienart hat sich in Millionen von Jahren nur unwesentlich verändert, sie rennt nicht jedem evolutionären Trend hinterher. Rennen schon gar nicht. Von aussen betrachtet scheinen Schildkröten ziemlich happy zu sein. Sie können steinalt werden, wirken ausgeglichen, gelassen, gutmütig, robust. Das kommt der Definition eines glücklichen Daseins ziemlich nahe.
Es gibt keinen Tag im Jahr, der nicht unter einem Motto steht. An jedem Datum ist ein Themen- oder Aktionstag, der einem bestimmten Anliegen gewidmet ist. Meist sind es mehrere – manche von anerkannten Organisationen ausgerufen, andere von Interessengruppen, Fans oder Spassvögeln lanciert. In dieser Rubrik knöpfen wir uns nach und nach jeden Tag vor. Jahres- und Gedenktage sind in der Regel nicht dabei, ebenfalls keine mit wechselnden Daten. Alle bisher erschienenen Folgen gibts hier im Dossier.
Es gibt keinen Tag im Jahr, der nicht unter einem Motto steht. An jedem Datum ist ein Themen- oder Aktionstag, der einem bestimmten Anliegen gewidmet ist. Meist sind es mehrere – manche von anerkannten Organisationen ausgerufen, andere von Interessengruppen, Fans oder Spassvögeln lanciert. In dieser Rubrik knöpfen wir uns nach und nach jeden Tag vor. Jahres- und Gedenktage sind in der Regel nicht dabei, ebenfalls keine mit wechselnden Daten. Alle bisher erschienenen Folgen gibts hier im Dossier.
Und weil eine gewisse Ernsthaftigkeit sie umgibt, passt der Hinweis auf den Internationalen Tag zur Beendigung von Geburtsfisteln. Mit dieser verheerenden Geburtsverletzung lebt nach Uno-Schätzungen etwa eine halbe Million Frauen und Mädchen, jährlich kommen Tausende dazu in armen und ärmsten Ländern. Sie entsteht bei einem stark verzögerten Geburtsverlauf, die Mütter überleben knapp, wenn überhaupt, die meisten Babys nicht. Viele Betroffene sind sehr jung, oft zwangsverheiratet, der Körper noch nicht bereit fürs Gebären. Die Fistel macht inkontinent, das wird zum Stigma, weshalb die Frauen oft von Familie und Dorfgemeinschaft verstossen werden.
Mit Prävention und Zugang zu Gesundheitsversorgung liesse sich das Leid vermeiden. Bei uns kommen die Verletzungen dank Kaiserschnitt nicht mehr vor. Das Unglück der Frauen und Mädchen hat nichts mit mangelndem Glück zu tun, ihnen fehlt das Geld.