Die abgelaufene Fussballsaison war so berechenbar wie die Zollpolitik von Donald Trump. Die Titelfavoriten wechselten im Wochenrhythmus. Hier folgt ein kleiner Rückblick. Achtung: Wer keine platten Wortspiele mag, sollte hier aussteigen.
Am Ende dieser turbulenten Saison gewinnt David Degen sein wichtigstes Gefecht. Mit Art Director Xherdan Shaqiri zaubert der FCB nach der Fasnacht eine Frühlingsgala auf den Rasen, die tout Basel aus den Socken haut. Und ohne Socken landet man, logisch, auf dem Barfüsserplatz.
Titelverteidiger YB fällt schon zu Saisonbeginn aus dem Rahmen. Auch mit dem Nachfolger gibt es keine Continität. Der Titel ist futsch.
In Genf spielt man Eiler mit Weiler. Rückt zwei Felder vor, dann wieder zwei zurück. Am Ende steht auf der Häberliseite wieder kein Titel.
Lugano bleibt, wie jede Saison, der Geheimfavorit. Doch auch in diesem Jahr fehlt die Kirsche auf der Croci-Torti. Der Trainerüberflieger zieht seine Mütze immer tiefer ins Gesicht.
In Lausanne ist das Gebotene meist magninfique. Doch die einstigen Könige der Nacht müssen in der entscheidenden Phase auf ihren Kronprinzen Sanches verzichten. Der grosse Coup bleibt aus.
Der FCZ erinnert an das Gebet von Jesus auf dem Weg zur Kreuzigung. Dort vergibt dieser seinen Peinigern mit den Worten: «Denn sie wissen nicht, was sie tun.» So vergeben jetzt auch die Fans des Stadtklubs ihrer sportlichen Führung.
In der Leuchtenstadt Luzern forscht die Jugend. Aber auch hier gehen am Ende die Lichter aus. In St. Gallen geniesst man den Erfolg in Maasen, in kleinen Maasen. Und auch in Sion muss man constantieren, dass die Trauben nicht sehr hoch hängen. Die Ambitionen bröckeln wie die Berge rundherum.
In Yverdon platzen die Träume der US-Investoren. Aus dem fussballerischen Gazastreifen am Neuenburgersee können auch die Amis keine Riviera machen. Dafür wird Uli Forte zur Winterthur-Versicherung. In der Sirupkurve fliesst das Bier.
Bleibt GC. Dort heisst der Boss Gärtner. Aber alles, was er beim Rekordmeister anpflanzt, verkümmert kläglich. Dem stämmigen Schällibaum wird der Ast unter dem Hintern weggesägt. Der Neue oralkelt im Niemandsland. Bei den Grasshoppers scheint der Gärtner die Wurzel allen Übels zu sein.
Jetzt muss der Gärtner zur Barrage ins Rüebliland. Gegner Aarau trägt das Triple-A nur noch im Namen. Aus den Unabsteigbaren sind längst die Unaufsteigbaren geworden. Vielleicht verhilft jetzt der Gärtner den Rüebliländern zu neuer Blüte.
Im Profifussball nicht mehr dabei ist der FC Schaffhausen, auch unter dem Namen FC Yakin bekannt. Ein Schaffhauser Heimatdichter hat die jüngste Entwicklung so zusammengefasst: «Hat man kein Geld und ist man poor, kommt die Rettung aus Singapur». Rheinfall nicht ausgeschlossen.
Zum Schluss noch eine Quizfrage: Was ist eine Erfindung, die keiner braucht? A: das WEF, B: der ESC, C: der VAR.
Die richtigen Antworten lauten: A, B und C.