Auch wenn es Menschen gibt, die dem Thema Sex näherstehen als andere, ist das Gelingen einer Beziehung – und damit auch der Intimität – für alle Paare in gleichem Masse davon abhängig, wie gut sie miteinander kommunizieren.
Sie und Ihr Mann scheinen es bislang grundsätzlich versäumt zu haben, einander über Ihre jeweiligen Vorlieben und Bedürfnisse zu informieren, und haben stattdessen vermutlich das getan, was viele Paare tun: die gegenseitige Zuneigung naiv als Tor zu einem Reich der ewigen seelischen und körperlichen Fülle missverstehen. Aber wie Sie sehen, ist eine Beziehung kein Lottogewinn, mit dem man sich fortan auf die faule Haut legen kann, sondern vielmehr wie ein Haushalt, der täglich gepflegt sein will. Und dabei ist Kommunikation das oberste Gebot.
Wenn ein Paar nicht offen, ehrlich und wohlwollend miteinander redet, wird es sich nie nahekommen, wird es nie die Herausforderungen meistern, die sich aufgrund der jeweiligen Vorgeschichten stellen, und wird es auch nie guten Sex haben, denn der hat mit Nähe zu tun und mit Vertrauen und vor allem damit, sich buchstäbliche Blösse zu geben. Und all das ist nur über Kommunikation zu erreichen, die diesen Namen auch verdient und sich nicht damit begnügt, über den unfähigen Chef oder die doofe beste Freundin zu jammern.
Setzen Sie sich also hin oder machen Sie einen Spaziergang und gestehen Sie einander Ihre intimsten erotischen Wünsche sowie Ihre seelischen Bedürfnisse und Ängste. Vielleicht entdecken Sie dabei, dass Sie beide die ganze Zeit nur gezögert haben, den nächsten Entwicklungsschritt zu tun. Vielleicht entdecken Sie aber auch, dass Sie gar nicht zusammenpassen. Dann ist es Zeit, sich in Dankbarkeit und Würde zu verabschieden, auf dass beide mit jemandem im Bett liegen können, mit dem es mehr Spass macht.