Das hier ist eines der berühmtesten Beispiele für ärgerliches Männerverhalten, und man kann den damit verbundenen Unmut gut nachvollziehen: Ist es wirklich so schwierig, seine Socken zum Wäschekorb zu tragen, statt sie dort liegen zu lassen, wo man sie ausgezogen hat? Vor allem, nachdem man schon fünfzig Mal darum gebeten worden ist, in ansteigender Deutlichkeit? Die betrübliche Antwort lautet: Ja, es ist so schwierig. Der Aufwand, der geleistet werden müsste, ist minimal, und dennoch ist er offenbar zu viel verlangt. Die eigene Faulheit überwiegt die Achtung vor der Angetrauten, die gezwungen ist, ständig schmutzige Socken einzusammeln, und das heisst nichts Gutes. Dass der eine sich vom anderen so bedienen lässt und daran trotz wiederholter Bitte nichts ändert, ist kein Hinweis auf eine von Respekt getragene Partnerschaft.
Wieso spielen Sie Hausmädchen?
Es ist allerdings auch nicht ideal, dass Sie sich einerseits über Ihren Mann ärgern, andererseits aber dennoch Hausmädchen für ihn spielen. Anscheinend kann er sich darauf verlassen, dass die Socken, die er liegen lässt, auch ohne sein Zutun verschwinden. Was wäre, wenn Sie ihn darüber informierten, dass ab sofort jeder für seine eigene Wäsche verantwortlich sei, und seine nicht mehr anfassten? Oder das zumindest mit seinen Socken nicht mehr tun, ohne weiteren Kommentar?
Allem Anschein nach sollten Sie wieder einmal – falls Sie das überhaupt je getan haben – über die Aufgabenteilung in Ihrem Haushalt sprechen und damit über die Beiträge, die Sie beide zu Ihrem Zusammenleben leisten. Wann haben Sie sich zum letzten Mal beieinander für diese bedankt? Nicht zuletzt aber geht es hier um ein übergeordnetes Problem, wenn man den Müll besieht, den die Leute überall liegen lassen. Die Rücksichtslosigkeit und die Ignoranz beschränken sich nicht auf Ihr Zuhause.