Diese Woche hörte ich die neue Wortschöpfung zum allerersten Mal. Beim Ausräumen der Spülmaschine an Feierabend.
In der Stube liefen die Fernsehnachrichten, der Wettermoderator kündigte die nächste Warmfront an. «Man muss festhalten, das ist und bleibt ein Weichei-Winter», sagte er mit Nachdruck. Das weckte meine Aufmerksamkeit.
Ich musste schmunzeln, einen der Teller noch in der Hand – «Weichei-Winter», was für ein Begriff! Wer den bloss erfunden hat?
«Des einen Leid, des anderen Freud», sagt man – und so ist es auch hier: Zwar wünsche ich den Wintersportgebieten eine kräftige
Ladung Neuschnee. Aber für mich gibt es nichts Schöneres, als an einem sonnigen Januarwochenende wie dem letzten den Mittagstisch auf dem windgeschützten Balkon zu decken.
Oder die Mützen wieder tief in der Schublade zu verstauen, zusammen mit den dicken Handschuhen.
Ich muss also zugeben: Ich mag Weicheier. Zum Frühstück mit ein wenig Salz, bei Männern generell.
Und ja, auch bei Wintern!