Die ÖV-Tarife in der Schweiz sind schwer genug zu verstehen. Die Gründe sind vielfältig – ein wesentlicher liegt jedoch an der Unterteilung in Regional- bzw. Fernverkehr. Der subventionierte Regionalverkehr wird vielerorts in Verbünden erbracht, die mittlerweile zum Teil monströse Dimensionen angenommen haben. Ein Beispiel: Schaffhausen und Zürich liegen beide im Gebiet des Z-Passes. Sie sind 54 (Tarif-)Kilometer voneinander entfernt. Mit klassischem Agglomerationsverkehr hat das nichts mehr zu tun.
Bei diesen Dimensionen muss man sich fragen, ob ein klassisches Zonenbillett – das für den Nahverkehr konzipiert ist – hier überhaupt ein Kundenbedürfnis sein kann? Ist doch sein grosser Vorteil, dass man in allen gelösten Zonen alle Transportmittel benutzen kann. Der Verkauf von Zonenbilletten auch auf Fernverkehrsstrecken ist keine Seltenheit mehr. Viele Nutzer solcher Verbindungen würden ein «blosses» Bahnhof-zu-Bahnhof-Billett schätzen. Die zuggebundenen Sparbillette wären eine gute Alternative. Leider scheint es, dass die Idee bei den Verbünden auf wenig Gegenliebe stösst. Trotzdem bleibt die Frage: Was sind für die Kunden nachvollziehbare Argumente, dass man zwar von Olten nach Luzern mit einem günstigen Sparbillett fahren kann, nicht aber von Schaffhausen nach Zürich?
Die häufigen Klagen, zum Beispiel über hohe Preise oder auch Geisterzonen, in denen es nicht mal eine Haltestelle gibt, zeigen mir, dass die Kundenzufriedenheit wohl nicht mit dem Wachstum der Verbünde Schritt gehalten hat. Ich würde daher wärmstens empfehlen zu prüfen, ob die Idee der Sparbillette nicht einen wichtigen Betrag zur Kundenzufriedenheit leisten könnte. Was meinen Sie?