Foto: rbb/Marcus Glahn

Krimikolumne zur Tatort-Folge «Das Leben nach dem Tod»
Wäh. Und würg

Menschen mit schwachem Magen schalten heute Abend den «Tatort» besser nicht ein.
Publiziert: 10.11.2019 um 14:55 Uhr
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Autorin Silvia Tschui musste bei diesem «Tatort» würgen.
Foto: Simone Pengel
Silvia Tschui

Achtung, Warnung: Wer sonntagabends gern entspannt TV-Dinner ansagt, dem sei von der aktuellen Berliner «Tatort»-Folge abgeraten. Kommissar Karows Nachbar liegt seit Wochen tot in der Wohnung. Als er – und dies ist der Auftakt für diese Folge – endlich entdeckt wird, verschont uns die Kamera in keiner, aber wirklich keinster Weise. Ich sag nur: Maden. Fliegen. Suppe. Man meint, die elende Chose riechen zu können, würgt trocken (oder weniger trocken) und hält sich krampfhaft die Augen zu.

Geschichtsstunde zur DDR

Warum man sich das sonntagabends (oder überhaupt je) antun soll, ist mir ein Rätsel. Aber die Berliner geben es sich ja immer etwas härter. Hat man seinem Magen dann erstmal gut zugeredet, gibts eine durchaus sehenswerte Geschichts-Aufbereitungsstunde: Der Tote erlitt vor seinem langen Leichendasein einen Genickschuss, die Spur könnte zu einer Jugendgang führen, die Einbrüche verübt, wobei wiederum plötzlich ein ehemaliger DDR-Richter in den Fokus der Ermittlungen gerät. Der hat früher auch gern mal Todesstrafen ausgesprochen, wovon aber nicht alle ausgeführt wurden. Pünktlich zum Berliner Mauerfall vor dreissig Jahren – okay , einen Tag verspätet – werden Rubin und Karow also mit DDR-Altlasten konfrontiert.

Meret Becker geht ab

Eklig ist die Folge sehr, spannend ist sie mässig bis okay, leben tut sie, wie so oft, von der stets umwerfenden Meret Becker (50) in der Rolle der Nina Rubin. Die hat leider ihren Abschied vom «Tatort» bekannt gegeben. Nur noch vier Mal ist sie bis 2022 zu sehen. Das schlägt Berlin-«Tatort»-Fans gleich nochmals auf den Magen.

Tatort: Das Leben nach dem Tod. SRF1, 20.05
Wertung: 3 von 5

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