In der realen Welt ist Krimi oft komplexer als am TV. Menschen, die für den Tod und das Elend vieler verantwortlich sind, tragen Anzug und sitzen in Verwaltungsräten, Gremien und in politischen Positionen und haben direkt überhaupt nichts mit den Folgen ihrer Handlungen – Tote, Kranke – zu tun. Auch bei uns, in der Schweiz. Und hier spielt sich aktuell meiner Meinung nach offensichtlich Kriminelles ab: Diverse Politiker sämtlicher Couleur haben sich gerade dafür verwendet, dass sich die Covid-19-Taskforce nicht öffentlich äussern soll. Der Hintergrund ist: Die Behörden und der Bundesrat halten sich nicht an die Empfehlungen ihrer eigenen wissenschaftlichen Experten, erlauben etwa ab Oktober Grossveranstaltungen wieder. Gleichzeitig steigen die Fallzahlen wieder.
Wissenschaft ist ein Prozess, dessen Resultate sich verändern
Es ist in diesem Zusammenhang nötig, kurz darauf einzugehen, was Wissenschaft überhaupt ist: Wissenschaft setzt auf Untersuchungen, sogenannte Studien. Nur wenn diese wiederholbar sind, also von anderen Personen an anderen Orten unter den gleichen Umständen die gleichen Resultate zeigen, werden sie akzeptiert. Es gibt aktuell unzählige verschiedene Studien zu Covid-19. Die wissenschaftlich abgestützten Erkenntnisse erweitern sich also immer, sind einem Wandel unterworfen. Die Covid-19-Taskforce ist landesweit die Instanz mit dem aktuellsten, gebündelten Wissenstand. Es ist meiner Meinung nach kriminell, nicht auf die selbst eingesetzten Experten zu hören. Noch krimineller ist es, ihnen den Mund zu verbieten. Deshalb ein Appell an alle: Hören Sie auf die Wissenschaft und tragen Sie die Maske (bitte nicht, wie so viele, unter der Nase). Bitte.