Kolumne von Stefan Meierhans
Zollgewitter aus den USA ruft nach Kostenkontrolle im Inland

Die Beliebtheit unserer Produkte beschert uns gerade viel Zoll-Ungemach. Um die Situation zu bewältigen, müssen die Kosten im Inland unter Kontrolle gehalten werden – besonders für die Exportwirtschaft. Wie zum Beispiel durch unsere jüngste Vereinbarung mit der Post.
Publiziert: 15:00 Uhr
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Die Post plante für nächstes Jahr Massnahmen, die mit über 50 Millionen Franken zu Buche geschlagen hätten.
Foto: Keystone
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Stefan MeierhansPreisüberwacher

Für 2026 wollte die Post kräftig an der Preisschraube drehen – insgesamt 70,9 Millionen Franken Mehreinnahmen sollten in die Postkasse gespült werden. Das Unternehmen führte unter anderem sinkende Einnahmen ins Feld. Die gibt es wohl, aber trotzdem erzielte die Post 2024 ein sehr gutes finanzielles Ergebnis. Deshalb sind aus meiner Sicht keine ertragssteigernden Massnahmen nötig.

Nach intensiven Gesprächen konnten wir uns mit der Post darauf einigen, dass der Grossteil der Massnahmen, die mit über 50 Millionen Franken zu Buche geschlagen hätten, nicht umgesetzt werden. Das heisst – anders als geplant – ändert sich bei den A-Post- und B-Post Briefen und bei den Postfächern preislich nichts. Auch Gratiszeitungen – das ist für die betreffenden Unternehmen wichtig – bleiben im Preis gleich wie bisher.

Für andere Produkte wie zum Beispiel die «Kleinwaren international», B-Post-Massensendungen, unadressierte Sendungen, PostPac Economy und Press International wird es hingegen Preisanpassungen geben, weil deren Kosten gestiegen sind, Angebote angepasst werden oder internationale Vorgaben diese nötig machen. Aber hier ist Folgendes wichtig zu wissen: Diese Preiserhöhungen werden kompensiert, so dass sie für die Kundinnen und Kunden per Saldo ergebnisneutral bleiben. Die Kompensation erfolgt so:

Privatkunden erhalten für ein in der Post-App oder online frankiertes Inland-Paket (Kauf zwischen 1. Dezember 2025 und 28. Februar 2026) im Folgemonat ein Wertguthaben von 5 Franken im Post-Wallet. Dieses Guthaben kann bis Ende 2026 für jedes Online-Postangebot eingelöst werden. Zusätzlich können Sie Ihre Pakete 2026 kostenlos zu Hause abholen lassen. Geschäftskunden erhalten im ersten Halbjahr 2026 einen erhöhten Online-Rabatt auf PostPac-Economy-Sendungen – nämlich 2 Franken statt wie bisher 1,50 Franken.

Die Nutzung der Post-Dienstleistungen hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Einige werden weniger genutzt, andere dafür mehr. Solche Veränderungen allein rechtfertigen keine Zusatzeinnahmen für dieselben Leistungen. Aus meiner Sicht sind diese nur dann angezeigt, wenn der Gewinn des Unternehmens die Grenze dessen, was als angemessener Gewinn berechnet wird, unterschreitet. So weit ist es glücklicherweise (noch) nicht.

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