Am 20. Oktober wird gewählt. SVP-Präsident Albert Rösti gibt sich zuversichtlich. «Alle reden vom Klima, wir über die Schweiz. Wir profitieren, dass man nicht mehr über den Klimaschutz spricht.» Zu dem die SVP eh nichts zu sagen weiss, ausser: alles nur Klimahysterie.
Im SVP-Zentralkomitee hirnten sie, wie der Klimawandel totgeschwiegen wird. Sie entschieden sich für den Rufmord. Als Weichspüler dient ein schöner roter Apfel. Schliesslich hatte schon Tell mit einem Apfel Geschichte geschrieben.
Der Apfel mit Schweizerkreuz symbolisiert die Schweiz. Dazu passt das Politdrama. Fünf Maden zerfressen den Apfel. Sie sind mit den Parteifarben markiert. Rot und grün die Linken, blau die FDP, orange die CVP, die fünfte ist die EU-Made. Mit dem Text auf dem Plakat: «Sollen Linke und Nette die Schweiz zerstören?» Tun sie, als Maden dargestellt.
«Nette» sind für Blocher seit dreissig Jahren FDP und CVP: Weil sie auch mit der SP Kompromisse abschliessen, machen sie linke Politik und sind keine bürgerlichen Parteien mehr. Eben Nette.
Alle Parteien, die mit der EU als unserem wichtigsten Handelspartner ein vernünftiges Verhältnis anstreben, sind für die SVP-Strategen «Linke und Nette»: Sie «zerstören die direkte Demokratie, weil sie unser Land an die EU anketten wollen».
Die Herrschaften haben eine Zerstörungsorgie auf Lager. Ich zitiere: «Linke und Nette zerstören unsere Freiheit und Unabhängigkeit, die innere Sicherheit, unsere Sozialwerke, unsere Infrastruktur und Natur, Mittelstand und Gewerbe.»
Die schweizerische Eidgenossenschaft ist ein auf Solidarität aufgebauter Staat. Bei Wahlen kämpfen nicht Feinde gegeneinander, sondern demokratische Parteien. Aber für islamische Hassprediger sind Andersdenkende Ungläubige – für die-SVP-Spitze «Linke und Nette».
Die halbe Welt bewundert die Schweiz für ihre politische und soziale Stabilität, für den Arbeitsfrieden und für die hohe Lebensqualität. Die SVP-Oberen tun, als ob ihre politischen Gegner die Schweiz zerstören würden und wir vor dem Abgrund stünden.
Wie können gestandene Männer und Frauen der Schweiz und ihrer Demokratie solch vaterländischen Unfug antun?