Ein echter Kater soll auch seinen Spass haben. So denken zu viele Katzenhalter, vor allem Männer. Und zwar nicht nur in Spanien, Griechenland oder irgendwo in der Schweizer Pampa. Auch moderne Städter können ganz schön verbohrt sein. «Filou muss doch seine wahre Natur leben», erklärte mir ein Freund, kurz nachdem zwei Katzenjunge bei ihm einzogen. Er liess nur das Weibchen sterilisieren, damit es zumindest bei ihm zu Hause keine weiteren Büsi gibt.
Ein egoistisches Denken, das radikale Forderungen nach sich zieht. Die Tierschutzorganisation NetAP hat beim Bund eine Petition eingereicht und fordert eine Kastrationspflicht für Katzen mit Freilauf.
Vor allem in Landregionen gibt es zu viele Streuner, man schätzt bis zu 300'000, manche verenden kläglich, viele verwahrlosen. Sie vermehren sich unkontrolliert – auch wegen Hauskatern wie Filou.
Er und sein Schwesterchen kamen bei einer Familie zur Welt. Die Kinder sollten das einmal erleben dürfen, dann wurde Mama Katze sterilisiert.
Mit einer Kastrationspflicht wäre ein solches Erlebnis nicht mehr möglich. Bund und Schweizer Tierschutz rufen deshalb mit einer Kampagne zur Kastration und zum Chippen von Katzen auf – ein Appell an die Eigenverantwortung und für wahre Tierliebe, die über die Bedürfnisse von vier- und zweibeinigen Filous hinausgeht. Zumal eine solche Pflicht auch nicht so leicht durchzusetzen sein wird.
Damit deren Besitzer zur Verantwortung gezogen werden können, müssten sämtliche Katzen registriert werden – 1,4 Millionen gibt es in Schweiz, gechippt ist nur ein Drittel.