Wer langfristig in Aktien investiert, profitiert von den steten Fortschritten der Unternehmenswelt und baut sich ein beeindruckendes Vermögen auf. Warum investieren Schweizer Pensionskassen nur rund 30 Prozent ihrer Mittel in Aktien? Warum besitzen nur rund 20 Prozent der Schweizer Haushalte Aktien? Warum steht der Aktienanteil bei Schweizer Anlagedepots nicht deutlich über 50 Prozent?
Weil staatliche Institutionen, Banken und die Anlegergemeinde den Charakter einer Aktie noch immer falsch einschätzen. Aktienkurse schwanken zwar, doch zeigt gerade die aktuelle, von Unsicherheiten geprägte Zeit, wie unbegründet die Angst vor Kursverlusten ist. So haben sich die wichtigsten Indizes nach kurzen Turbulenzen und volatilen Phasen trotz Pandemie, Krieg und Zollstreit rasch erholt.
Es gibt deutlich mehr positive Börsenjahre als negative
Dies gilt erst recht, wenn wir die langfristige Perspektive betrachten. Von den letzten 30 Schweizer Börsenjahren schlossen 9 Jahre im Minus und 21 im Plus. Im Durchschnitt stieg der Schweizer Aktienindex um jährlich 7,2 Prozent an bzw. gesamthaft um rund 800 Prozent.
Und wieso ist das so? Die mit Abstand grösste wirtschaftliche Kraft ist das stete Aufwärtsstreben der Menschen und der Firmen. Wir alle wollen, dass es uns und unseren Kindern in Zukunft besser geht als heute. Jedes Unternehmen fokussiert auf steigende Erträge.
Dieses stete Streben nach Verbesserung und Optimierung macht die überall wirkenden Marktkräfte wundersam und mächtig. Genau darum tendieren das weltweite Sozialprodukt, die Börsen und der globale Wohlstand seit vielen Generationen nach oben.
Die Wertschöpfung eines Landes wird fast ausschliesslich von der Firmenwelt erbracht. Wenn man Geld diversifiziert in solide Firmen investiert, kann langfristig – abgesehen von vorübergehenden Kursschwankungen – nichts schiefgehen. Börsenerfolg ist gewissermassen garantiert.
Ein paar Regeln
Die Angst vor Aktien ist nicht trivial. Sie führt dazu, dass viel zu viele Menschen ihr Geld unproduktiv auf dem Sparkonto halten, statt es sinnvoll zu investieren. Doch gibt es ein paar Regeln zu beachten:
- Qualität ist wichtiger als der Preis. Kaufen Sie nur erstklassige Firmen. Ein solides Unternehmen verfügt über eine stabile Bilanz, führende Produkte und ein hervorragendes Management.
- Geduld ist angesagt. Der zeitliche Anlagehorizont muss mindestens 10 Jahre betragen. Denn Börsenkurse entwickeln sich langfristig parallel zu den steigenden Unternehmensgewinnen.
- Fokus auf den Schweizer Aktienmarkt. Der historisch harte Schweizer Franken zwingt Schweizer Firmen zu Höchstleistungen. Die Schweizer Aktienbörsen belegen regelmässig einen globalen Spitzenplatz.
- Anlagen vorab in Schweizer Franken. Es ist nahezu garantiert, dass die Teuerung in der kaum verschuldeten Schweiz in den nächsten Jahren markant tiefer ausfallen wird als im EU-Raum oder in den USA. Je tiefer die Inflation, desto stärker die Währung.
- Den Zinseszinseffekt nutzen. Wer in jungen Jahren spart und investiert, wird überproportional von der wunderbaren Firmenwelt profitieren und im Alter über ein grosses Vermögen verfügen.
- Sich von der Angst vor Aktien befreien. Kurzfristig bestehen immer Schwankungsrisiken. Deswegen tragen Aktien sogenannte Risikoprämien. Bzw. Aktien rentieren besser als alle anderen Anlageklassen. Fokussieren Sie sich auf die langfristigen, stets steigenden Unternehmensgewinne.
Es gibt verschiedene Wege, ein erfolgreiches Aktiendepot aufzubauen. Sie können in Eigenregie anlegen. Sie können mit einer seriösen Anlagebank oder einem erstklassigen Vermögensverwalter zusammenarbeiten. Oder Sie kaufen einen ETF (Exchange Traded Fund) auf den SPI (Swiss Performance Index).
* André Kistler ist ein renommierter Finanzexperte mit jahrzehntelanger Börsenerfahrung. Diesen Herbst kam sein Buch «Aktien – souverän investieren» heraus.