Selbstverständlich gehört Kiffen legalisiert. Dass der Staat den Bürger mit der Angst vor Polizei und Strafe davor schützen möchte, sich zu schaden – ein solches Staatsverständnis ist von gestern.
Man kann es womöglich sogar so sagen: Ein Staat, der seine Bürger mit der Angst vor Polizei und Strafe vom Kiffen abhalten möchte – ein solcher Staat lässt sich nur mit einer deftigen Dröhnung aushalten.
Erfreulicherweise ist die Realität in der Schweiz längst eine andere. Ausser vielleicht in ein paar Ecken des Aargaus steht das Verfolgen harmloser Kiffer heutzutage nirgendwo zuoberst auf der Prioritätenliste der Polizei. Und doch ist das gesetzliche Verbot von Cannabis ein Problem: Es verhindert eine mündige und zielführende Diskussion über den Missbrauch und die Gefahren der Droge.
Man diskutiert immerzu über den gesetzlichen Sack, wenn es doch ausschliesslich um den gesundheitlichen Esel gehen sollte.
Denn natürlich ist Kiffen keineswegs harmlos. Auf die Psyche von Jugendlichen und ohnehin labilen Persönlichkeiten kann Cannabis verheerende Wirkungen haben. Dass die Graszüchter in den letzten 25 Jahren immer stärkere Sorten entwickelten, hat dieses Problem auch nicht eben entschärft.
Die Cannabis-Debatte muss sich auf solche Aspekte fokussieren. Gefährdete Personen müssen als gefährdete Personen angesprochen werden. Diesen Menschen muss geholfen werden, nicht
gedroht. Das klingt nach einer einfachen Lösung, bedeutet aber Arbeit, mehr als genug.