Es kommen auch noch gute Nachrichten aus Grossbritannien: Die südenglische Stadt Bristol hat beschlossen, jungen Drogendealern mit einem einzigartigen Projekt eine Chance zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu gewähren.
Straftäter zwischen 16 und 21 Jahren, die zum ersten Mal als Drogenhändler erwischt werden, sollen künftig statt vor Gericht in der Fahrschule antraben.
Das Integrationsprogramm sieht auch Fitnesstraining, Coaching sowie Englisch-Unterricht vor. Ziel ist es, dass die Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen haben. Damit will Bristol den heranwachsenden Ersttätern eine echte Chance bieten, sich aus ihrem kriminellen Umfeld zu lösen.
Voraussetzung für die Teilnahme: Die Dealer dürfen zuvor weder an Sexual- noch an Gewaltdelikten beteiligt gewesen sein. Sollten die Betroffenen während des Rehabilitations-Programms rückfällig werden, müssen sie sich auch für die zuvor begangene Tat vor Gericht verantworten.
Das Angebot zur Wiedereingliederung gilt sechs bis neun Monate lang. In Bristol läuft das Projekt seit Februar. Von 16 Teilnehmern wurden bisher lediglich zwei rückfällig.
Selbstverständlich ist die Bristol-Methode gewöhnungsbedürftig – sie erinnert doch sehr an jenes Sondersetting, das der junge Schweizer Mehrfachtäter «Carlos» einst genoss ...
Und doch: Warum sollte man den jungen Menschen keine Chance geben?
Oder wie es Detective Superintendent Gary Haskins im Gespräch mit der BBC formulierte: «Was haben wir zu verlieren? Sonst stecken wir die Leute in den Knast und sehen sie dann wieder.»