Die einen jubilierten: Sie hätten mehr Zeit, mehr Freiheit, mehr Selbstbestimmung. Familien aber klagten, Heimarbeit und Kinderbetreuung seien nicht unter einen Hut zu bringen. Egal, welche Perspektive man einnimmt – die Herausforderungen im Homeoffice sind mannigfaltig.
Unter dem Strich darf man dennoch von einem geglückten Experiment sprechen. Nach anfänglichem Stolpern fanden Firmen und Angestellte zu einer virtuellen Zusammenarbeit, die vor der Krise nicht denkbar gewesen wäre.
Die Pandemie hat den Trend zu flexiblen Arbeitsformen beschleunigt. Das tut gerade der Schweiz gut, wo einige Unternehmen Präsenzzeit immer noch höher gewichten als Produktivität.
Doch auch die Schattenseiten waren unübersehbar. Nicht wenige Unternehmen zeigten sich in digitalen Führungsfragen überfordert. Darunter litt die Kommunikation. Auf der Arbeitnehmerseite liessen Selbstdisziplin und effiziente Arbeitsplanung zu wünschen übrig. Darunter litt die Motivation. Zudem ist die Digitalisierung für einige Betriebe immer noch ein Fremdwort.
Auch die Frage, wer die Kosten für die Infrastruktur im heimischen Büro übernimmt, ist alles andere als geklärt.
Was lernen wir daraus? Die neue Fernbeziehung braucht klare Regeln. Gefordert sind allen voran die Unternehmen.
Sie müssen die gleichen Rahmenbedingungen für ihre Angestellten schaffen – zu Hause wie im Büro. Denn ohne adäquate Infrastruktur, ohne gute digitale Führung wird das Homeoffice grandios scheitern.