Ihre Hilfe und Ihre Lust auf ein Experiment sind heute gefragt. Vielleicht haben Sie ja Zeit dafür im Schwimmbad oder sonst wo.
Die Stadt Pruntrut im Kanton Jura hat ein Badeverbot für Franzosen, die in Frankreich Wohnsitz haben, erlassen. Der Grund dafür sind Belästigungen, Begrapschungen und Übergriffe gegen Frauen, das Baden in Unterhosen und Unterleibchen und das renitente Verhalten gegenüber den Bademeistern und dem Sicherheitspersonal.
Wenn eine Stadt im Kanton Jura ein solches Verbot erlässt, muss es sich tatsächlich um schwere Übergriffe handeln. Der Kanton Jura ist der ausländerfreundlichste Kanton in der Schweiz mit aktivem Wahl- und Stimmrecht für Ausländer auf Gemeinde- und passivem auf Kantonsebene.
Glücklicherweise ist der Unterwerfungsvertrag mit der EU noch nicht in Kraft, da ein solches Verbot wohl kaum Bestand vor dem EU-Gerichtshof hätte, wo diese Kerle sicherlich mit einem findigen Anwalt vorstellig würden. Mal sehen, ob die Jurassier dies bei der Abstimmung über den Unterwerfungsvertrag im Jahre 2027 noch in Erinnerung haben werden.
Dem Blick ist es zu verdanken, dass das leidige Thema endlich veröffentlicht wird. Gemäss Umfrage ist es vor allem in der ausländerfreundlichen Grenzstadt Basel ebenfalls ein erhebliches Problem. Und in vielen Badeanstalten überall in der Schweiz muss zusätzliches Personal eingestellt werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Nun sind aber Sie gefragt. Ich werde Ihnen eine konkrete Frage stellen. Sie sollen diese bildlich in Ihrem Kopf beantworten. Am besten schliessen Sie die Augen für einige Sekunden, produzieren das Bild in Ihrem Kopf, öffnen die Augen und lesen erst dann weiter. Die Frage lautet: Wie sehen die Franzosen, die ein Schwimmbadverbot haben, Ihrer Meinung nach aus? Augen schliessen bitte.
Ich gratuliere, Sie haben sich das richtige Bild vorgestellt und gelten somit in Ihrer Wahrnehmung als realistisch.
* Alfred Heer ist Unternehmer und Zürcher SVP-Nationalrat. Er schreibt hier abwechselnd mit Aline Trede.