Ein nackter Mensch als Möbelstück! Der amerikanische Künstler, Designer und Performance Artist Nikolas Bentel hats gemacht. Im New Museum in New York stellte er sich nackt als Tisch, Stuhl oder Kleiderständer hin.
Mit seiner «Corpus Collection» wolle er zeigen, wie anspruchsvoll es sei, eine Möbellinie von der Skizze bis zum fertigen Stück zu kreieren. Er wolle auch verstehen, was Alltagsgegenstände alles mitmachen müssen. Das gehe am besten, indem man zum jeweiligen Gegenstand wird und das am eigenen Leib miterlebt.
So liess er seine Arme als Kleiderständer, seinen Bauch als Kaffee-Tischchen und seinen Rücken als Sitzbank benutzen. Der Designer arbeitete während mehr als zwei Monaten an den sechs verschiedenen Möbel-Positionen. Er trainierte die beanspruchten Muskeln, sodass er jede Position lange genug halten konnte.
Eine Stunde lang Tisch sein
Zu jedem designten Möbel entwarf er eine Bedienungsanleitung mit Zeichnungen, die das «Möbel» von verschiedenen Seiten zeigt. Auch Messungen und Winkel wurden genau festgehalten. Er schrieb zudem auf, wie lange er empfiehlt, in der jeweiligen Position zu verharren: Zum Beispiel viereinhalb Stunden für den Stuhl, der nicht so anspruchsvoll ist, eine Stunde für den schwierigeren Tisch.
Bentel stellte die Serie an der International Contemporary Furniture Fair (ICFF) in New York aus, um zu schauen, ob sich Käufer für das Konzept finden würden. Jedoch waren nur wenige Leute interessiert. Der ganze Prozess habe ihm aber gezeigt, wie aufwendig es sei, ein simples Möbelstück zu designen, sagt er.