Im Bündner Ferienort Ftan gibt es seit vergangenem Herbst einen Ferienklub. Dieses Modell kennt man aus den USA, weltweit ist «Timeshare» ein Neun-Milliarden-Geschäft. Für die Schweiz ist der Club Privé Il Paradis aber eine Premiere. Offenbar eine erfolgreiche, denn schon ist ein Ausbau geplant.
Wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt, will die Besitzerfamilie vom deutschen Hotelier Horst Rahe einen hohen siebenstelligen Betrag ins Haus investieren. Interessenten können eine Suite mit Anteilen an der Immobilie kaufen. Name und Besitz werden im Grundbuch eingetragen.
Über eine Million Franken für Suiten
Zu kaufen gibt es 13 Suiten zwischen 53 und 104 Quadratmetern. Dafür werden 23 Zimmer zusammengelegt. Bevor Arbeiter Hand anlegen, müssen genügend Miteigentümer zusagen. Die Projektführer rechnen mit einem Start im Herbst 2018.
Billig ist der Suiten-Kauf nicht. Die Preise inklusive des nötigen Aktienanteils liegen zwischen 440'000 und 1,04 Millionen Franken. Zudem verspricht das Unternehmen eine Rendite von rund 3,5 Prozent. Die Käufer werden Anteilsbesitzer der Hotelbesitzgesellschaft und sind damit auch an den öffentlichen Räumen, am Personalhaus und am Umschwung beteiligt.
Für das Geld wird einiges geboten. Denn zusätzlich investieren die Besitzer auch in die Gemeinschaftsräume. Neue Klubräume, ein Foyer, ein Wellnessbereich und eine Gartenlandschaft stehen auf dem Plan.
Nur für 400 Mitglieder offen
Das «Paradies» ist exklusiv. Nur 200 Mitgliedschaften für jeweils zwei Personen werden vergeben. Klubmitglieder müssen einmalig eine Eintrittsgebühr von 10'000 Franken bezahlen (wird rückerstattet bei Austritt). Für den Jahresbeitrag von bis zu 13'000 Franken gibt es sieben Tage Ferien. Für Suiten-Besitzer gibt es 14 Tage Ferien, in der restlichen Zeit wird ihr Anteil vermietet.
Dabei müssen die Feriengäste keinen Franken in die Hand nehmen, alles ist inklusive. Allerdings müssen sie sich an die Betriebszeiten des Klubs halten. Dieser ist während sechs Monaten im Jahr in Betrieb.
Komfort ist König
Was sie bieten, sei ein Zuhause in den Bergen, in der sicheren Schweiz, ohne die lästigen Lasten und Pflichten einer Ferienwohnung und mit dem vollen Komfort eines 5-Sterne-Hauses, erklärt Horst Rahe.
Im Ferienmarkt ist Il Paradis noch der einzige solche Anbieter. Im Immobilienmarkt gibt es aber auch hierzulande einen Trend zum Wohnen mit Zusatzangeboten. Wer etwa in der Überbauung «James» in Zürich wohnt, kann während der Ferien für alles Hilfe anfordern – vom Waschen bis zum Blumengiessen. (jfr)
Es ist teuer, in der Schweiz ein Haus zu kaufen. Wer sich diese Immobilien leisten kann, für den ist Geld allerdings nur nebensächlich.
Es ist teuer, in der Schweiz ein Haus zu kaufen. Wer sich diese Immobilien leisten kann, für den ist Geld allerdings nur nebensächlich.