Gutscheine und Mustereinrichtung
So will Überbauung in Bülach ZH neue Mieter anlocken

Mit der Zunahme von Leerwohnungen müssen sich Vermietungsfirmen mehr um neue Mieter bemühen und sich einiges einfallen lassen. Das gilt auch für die Grossüberbauung Im Guss in Bülach.
Publiziert: 05.03.2019 um 08:26 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2019 um 23:25 Uhr
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Typisches Baustellen-Feeling in Bülach ZH: Noch wirkt die Überbauung Im Guss wenig wohnlich. Ab September 2019 sollen die Wohnungen bezugsbereit sein. Mit einigem Aufwand werden neue Mieter für das Quartier gesucht.
Foto: zVg
Corine Turrini Flury

Noch sind Baumaschinen im Einsatz und Handwerker arbeiten überall fleissig. Viel Beton, kaum Grün. Auf dem ehemaligen industriellen Bülachguss-Areal entsteht derzeit ein neues Wohnquartier mit Gewerbe sowie Miet- und Eigentumswohnungen.

Der Bauboom hat auch Bülach ZH längst erfasst und hält trotz schweizweiter Zunahme von Leerwohnungen an. Aktuell befinden sich auf Comparis 138 Mietwohnungen in Bülach im Angebot. Wer auf Wohnungssuche ist, hat dort reichlich Auswahl. Dementsprechend müssen sich Vermieter einiges einfallen lassen, um ihre Wohnungen neuen Mietern schmackhaft zu machen.

Verkehrskonzept sorgt für Aufregung

«Wir merken, dass wir mehr Aufwand betreiben und auch neue Wege gehen müssen, um die Interessenten zu erreichen», sagt Mariana Schwager, Regionalleiterin Vermietungsmanagement bei Privera. Der Immobiliendienstleister ist auch für die Vermietung der 343 Neubauwohnungen Im Guss in Bülach zuständig. So arbeitet Privera mit einer externen Kommunikationsfirma zusammen, ist in den sozialen Medien aktiv und setzt neu auch auf Influencer. Mit Prominenten wolle man medienwirksam auf die Überbauung Im Guss aufmerksam machen. So hat Privera vor einiger Zeit zu einer virtuellen Tour auf dem Areal geladen.

Für mehr Aufmerksamkeit hat aber die Berichterstattung über das Verkehrskonzept bei der Neubausiedlung in Bülach gesorgt. Wer einen Parkplatz für 35'000 Franken kauft, darf ihn trotz des hohen Preises nur sehr eingeschränkt nutzen. Konkret: Der Besitzer darf das Auto nur zwei Mal pro Tag bewegen. Einmal rausfahren und einmal wieder einparkieren. Fertig. Im Schnitt zwei Bewegungen pro Tag sollten nicht überschritten werden (BLICK berichtete).

«Das sorgte für einige Missverständnisse und wir müssen das Konzept den Interessenten genauer erklären», sagt Mariana Schwager. Die Neubauwohnungen in Bahnhofsnähe richten sich aber vor allem an ÖV-affine Bewohner. So stehen weniger Parkplätze als Wohnungen zur Verfügung, dafür gibt es Mobility-Sharing, das bei Bedarf weiter ausgebaut wird. Elektrofahrzeugbesitzer können bei Mietvertragsabschluss die Ladestation ein halbes Jahr kostenlos nutzen. Mariana Schwager: «Wir haben momentan rund 30 Prozent der Wohnungen vermietet und sind mit dem Verlauf bis jetzt zufrieden.»

Interior-Designer schafft Wohnambiente

Weitere Mieter erwartet Privera nach dem ersten Tag der offenen Tür vom vergangenen Wochenende. Eine Viereinhalb-Zimmer-Wohnung wurde dafür komplett eingerichtet und soll bei der Besichtigung potenziellen Mietern einen wohnlichen und gemütlichen Eindruck und Einrichtungsideen für das neue Zuhause vermitteln.

Erstmals hat Privera dafür mit dem Einrichtungshaus Pfister und dessen Interior-Designer Andreas Buck zusammengearbeitet. Innert knapp drei Wochen war das Pilotprojekt abgeschlossen. Die fertig eingerichtete Wohnung konnte rechtzeitig für den Tag der offenen Tür an Privera übergeben werden.

Die helle und moderne Minergie-Neubauwohnung mit Eichenböden wirkt mit den dezenten Farbakzenten und natürlichen Materialien wohnlich. Wie zufällig liegt die Wohndecke über dem italienischen Sofa, raffinierte Lampen mit warmem Licht dürfen nicht fehlen. Genauso wenig Teppiche, die den Wohn- und Essbereich unterteilen, Outdoor-Möbel für die beiden Loggias und bezogene Betten im Schlaf- und Kinderzimmer mit Vorhängen und Spielsachen sowie Dekorationen wie Bilder und Blumen.

«Es war eine Art Guerilla-Einrichtungsprojekt, in Kürze diese massgeschneiderte Variante zu erarbeiten», erklärt der Interior-Designer. «Eher kommerziell, aber im trendigen nordischen Stil und zu erschwinglichem Preis», beschreibt er die Einrichtung seiner ausgestatteten Familienwohnung. Drei Tage war das Team von Pfister und Andreas Buck mit dem Umzug und der Einrichtung der Wohnung beschäftigt. Weitere eingerichtete Musterwohnungen mit passender Einrichtung für die unterschiedlichen Altersgruppen werden für die nächsten Besichtigungen folgen. Bei Vertragsabschluss am Tag der Offenen Tür erwartete die neue Mieterschaft ein weiteres Zückerchen: Wer einen Mietvertrag bei Privera unterschrieb, erhielt einen Einkaufsgutschein von Möbel Pfister.

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