2013 befürworteten 63 Prozent der Schweizer die Revision des Raumplanungsgesetzes. Damit sollte die Zersiedelung der Landschaft verhindert werden.
Das angepasste Gesetz zwingt Gemeinden, Bauzonen ausserhalb des Siedlungsgebietes zu verkleinern. Grundstücke in den Zentren sollen im Gegenzug effizienter genutzt werden können.
Bloss: Bei der Umsetzung des Volkswillens kommt die schärfste Kritik nun auch aus dem Volk. Zu hoch, zu breit, zu viel Schatten. Die Einsprachen gegen Bauprojekte drehen sich meist um diese Punkte.
Ein Extrembeispiel gibt es in Neuhausen am Rheinfall SH. Dort plant ein Investor zwei Hochhäuser mit total 270 Wohnungen auf einer Industriebrache im Zentrum der Gemeinde. Das wäre Verdichtung wie aus dem Lehrbuch. Trotzdem bekämpfen Quartierbewohner das Projekt. Der Baubeginn hat sich bereits um Jahre verzögert.
Auch in Wetzikon ZH sorgt die Verdichtung aktuell für Unmut. So plant die Clientis-Bank im Zentrum nebst neuem Hauptsitz ein siebenstöckiges Wohnhaus. Heute stehen dort Einfamilienhäuser und ein altes Schulhaus, das abgerissen werden soll. Es hagelt auch hier Einsprachen, weil Nachbarn künftig im Schatten stehen könnten.