Für die Spaniel-Hündin Freya ist es ein Spiel, für viele Menschen bitterer Ernst: die Diagnose Malaria. An der Tropenkrankheit sterben pro Jahr nach wie vor weltweit mehr als 400'000 Menschen. Ärzte versuchen, Malaria einzudämmen, doch das ist schwierig. Denn viele Infizierte zeigen lange Zeit keine Symptome, geben aber den Erreger trotzdem weiter. Hier könnten in Zukunft abgerichtete Malaria-Spürhunde wie Freya helfen. Denn die Vierbeiner können infizierte Menschen an ihrem Geruch erkennen.
Das haben britische Biologen und Ärzte in einer Studie herausgefunden. Sie hatten an Kinder aus Gambia Nylonsocken verteilt und sie gebeten, die Socken über Nacht zu tragen. Danach hatten die Forschenden die Socken luftdicht verpackt, eingefroren und nach England zu den Spürhunden geschickt. Die Kinder testeten sie noch in Gambia mit einem Bluttest auf Malaria-Erreger. Von den insgesamt 175 Kindern waren 30 infiziert.
In England bekamen zwei Hunde die Socken der Kinder zu schnuppern. Die Tiere waren zuvor mit anderen Geruchsproben darauf trainiert worden, Malaria zu erkennen. Ergebnis: Die Spürnasen diagnostizierten 70 Prozent der infizierten Kinder zutreffend und 90 Prozent der nicht-infizierten Kinder.
«Solche Hunde einzusetzen, kann extrem sinnvoll sein», sagt Christian Lengeler vom Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut (Swiss TPH). Zwar werden sie wohl nie flächendeckend zur Diagnose eingesetzt, das wäre viel zu aufwendig. Aber sie könnten etwa an Flughäfen oder Grenzübergängen patrouillieren, ähnlich wie Drogenhunde, sagt Lengeler. So liesse sich verhindern, dass infizierte Menschen den Erreger unwissentlich in ein eigentlich malariafreies Gebiet einschleppen.
Um dies künftig möglich zu machen, wollen die britischen Forscher nun mehr Tiere ausbilden. Mit mehr Training und frischeren Geruchsproben glauben sie, könnten die Hunde noch zuverlässiger werden.
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