Wie viel darf Weihnachten kosten? Wer es ganz genau wissen will, bei dem kann eine massgeschneiderte Zusammenstellung gute Dienste leisten. «Dort kann alles aufgelistet werden, was rund um die Advents- und Weihnachtszeit Kosten verursacht», meint Andrea Schmid, Präsidentin des Dachverband Budgetberatung Schweiz. Meist würde es eben nicht reichen, den Monat Dezember isoliert zu betrachten, meint die Expertin. Denn wenn es ungeplant und ohne Abgleich mit dem Gesamtbudget um mehrere Hundert oder Tausend Franken geht, ist bei vielen Haushalten das Januarloch bereits vorprogrammiert.
Geschenke- kann man hier sparen?
Hauptpunkt an Weihnachten: Geschenke- sehr schwierig hier vom Sparen zu reden. «Gerade zu Beginn einer Beziehung sind teure Geschenke sehr wichtig, da man zeigen will, wie viel jemand einem Wert ist», meint Prof. Dr. Dorothea Schaffner, Wirtschaftspsychologin an der Fachhochschule Nordwestschweiz. Grundsätzlich sollten aber alle Kosten innerhalb des Budgets liegen, was nicht bedeutet, dass der 13. Monatslohn für teure Geschenke gedacht ist. Tipp von der Expertin: «Das wichtigste ist, dass man sich ganz klar darüber bewusst macht, wie viel Geld man überhaupt zur Verfügung hat, und nicht wie viel Geld man für Geschenke ausgeben will», sagt Schaffner.
Tipps zum Sparen:
- Weihnachtsgeschenke können übers ganze Jahr gekauft werden. Wer schlau ist, hält Augen nach Angeboten und Ausverkaufen wie Black Friday auf.
- Limit setzen: Vor dem Einkaufen sollte man sich kurz darüber Gedanken machen, für wen man welchen Betrag ausgeben will und diesen auch nicht überschreitet. So hat man das Weihnachts-Budget im Griff.
- Geschenke müssen nicht gleich einen materiellen Wert haben. Schöne Geschenke können auch gemeinsamen Erlebnissen wie Homekino oder einem Spa-Day mit selbstgemachten Gesichtsmasken sein.
Gegenleistung- darf man das verlangen?
Der zweite Hauptpunkt im Weihnachtsbudget ist das grosszügige Festessen. Auch hier scheint es schwierig zu sein, vom Sparen zu reden. Muss es aber nicht- Denn wer schlau und bewusst einkauft, kann das Januarloch bereits im Voraus stopfen.
Tipps zum Sparen:
- Unbedingt nach Aktionen Ausschau halten! Viele Zutaten können im Voraus eingekauft werden und sich noch einige Zeit im Tiefkühler halten.
- Einkaufslisten: Jeden Artikel auf einen Zettel schreiben- so vergisst man nichts und kauft auch nicht zu viel oder Unnötiges ein!
- Beim Discounter vorbeischauen: Gute Lebensmittel müssen nicht ein Vermögen kosten! Gerade bei einfachen Sachen wie Kartoffeln, Gemüse und Co. lohnt es sich, zu sparen.
Heikel wird es aber, wenn man ohne grossem Budget-Plan die Gäste zu sich nach Hause zum schlemmen einlädt, ohne sich vorerst über die Kosten Gedanken zu machen. «Schenken hat eine soziale sowie psychische Funktion. In der Familie schafft es Vertrauen. Dagegen zu verstossen, löst schnell Irritationen aus», sagt Schaffner. Besonders unangenehm wird es, dafür Geld zu verlangen, meint sie. Ihr Tipp: Lieber nach Hilfe wie ein mitgebrachtes Dessert oder einer Beilage fragen. Meistens sind die Gäste sowieso froh, wenn sie zur Gemeinschaft einen Beitrag leisten können.
Zu guter Letzt
«Ob Sie im Wald mit ihren Kindern schöne Tannenzapfen und Eicheln sammeln oder diese im Laden einkaufen, ist in Sachen Kosten ein grosser Unterschied», meint Schmid. Sie will darauf hindeuten, dass die Weihnachtskugeln nicht gleich aus Pappmaché gebastelt werden müssen, aber dass mit etwas Fantasie Weihnachten auch so wunderschön gefeiert werden kann. Pro-Tipp: Kurz nach den Festtagen sind Weihnachtskarten, Baumschmuck und Kerzen sehr billig im Angebot. Am besten also gleich fürs nächste Jahr einkaufen und aufstocken!