Wann ist man ein Mann?
Darum schreiben wir über junge Männer

Lange war in der Gesellschaft klar, was Mannsein bedeutet. Wie sieht sich die junge Generation? Es lohnt sich hinzuhören.
Publiziert: 30.07.2022 um 17:17 Uhr
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Aktualisiert: 31.07.2022 um 15:00 Uhr
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Acht Männer erzählen, was für sie Männlichkeit heute noch bedeutet. Für FCZ-Profi Fabian Rohner (23) ist es auch als Mann kein Problem, Schwäche zu zeigen.
Foto: Lea Ernst
Lea Ernst

Schliessen Sie doch bitte einmal Ihre Augen. Denken Sie an einen Mann. Irgendeinen. Wer kommt Ihnen als Erstes in den Sinn? Wie sieht er aus? Steht da plötzlich ein grosser, muskulöser Typ in Ihrem Wohnzimmer? Schaut er Sie ernst an, strahlt Dominanz aus? Oder lächelt er liebevoll, liest gerade den Kindern «Pippi Langstrumpf» vor oder zaubert in seiner Kochschürze eine butterweiche Gemüselasagne auf den Tisch?

Lange war in der Gesellschaft klar, was Männlichkeit bedeutet. Ein typischer Mann hatte stark zu sein, selten Gefühle zu zeigen und schon gar keine Tränen zu vergiessen. Ein Bild vom Mannsein, das in den letzten Jahren Risse bekommen hat. Sich gefühlvoll zu zeigen oder weitere, bislang als feminin geltende Wesenszüge auszuleben, ist für Männer akzeptierter geworden. Die klassischen Rollenbilder – sowohl männliche als auch weibliche – lösen sich immer mehr auf. Zum Glück!

Doch wie sehen eigentlich junge Männer ihre heutige Rolle? Wie finden sie ihren Weg in einer Gesellschaft, welche die schädlichen Auswüchse eines alten Männlichkeitsideals anprangert, gleichzeitig aber kaum mehr eine klare Definition von Männlichkeit hat?

Bei einigen jungen Männern sorgt das manchmal für Unklarheiten, wie die Männerbefragung 2021 von Sotomo zeigt: Nur 12 Prozent der befragten 16- bis 34-Jährigen gaben an, immer zu wissen, wie sie sich als Mann zu verhalten haben. Bei den über 65-Jährigen sind es noch 32 Prozent.

Für diese Ausgabe haben wir deshalb acht junge Männern gefragt, was Männlichkeit für sie heute noch bedeutet. Vom Kita-Betreuer über den Rapper bis hin zum Militär-Grenadier: Ja, die neue Männlichkeit ist komplexer und herausfordernder. Doch die acht Männer beweisen auch, dass sie offener, facettenreicher, bunter ist. Und vor allem: gar nicht so kompliziert, wie man meinen könnte.

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