Ruth Bertsche (31) verzichtet auf Zucker
«Ich will leichter lernen können»

Ruth Bertsche (31) will drei Monate auf Zucker verzichten und hofft, dass sie hinterher mehr Elan für ihre Ausbildung hat.
Publiziert: 12.01.2019 um 22:45 Uhr
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Fertig Kirschstängeli – bis zum 1. April ist Zucker bei Ruth Bertsche tabu.
Foto: Siggi Bucher
Christiane Binder

Alle wissen es: Sie liebt Kirschstängeli. Und so hat Ruth Bertsche aus Oppligen BE die Geschenkpackungen, die sie noch im Schrank hatte, ihrem Mann geschenkt. Denn jetzt ist erst einmal Schluss mit Zucker. «Bis zum 1. April will ich durchhalten», hat die 31-Jährige an Neujahr beschlossen.

Die medizinische Masseurin in Ausbildung hat sich vor einiger Zeit schon mal auf Zuckerentzug gesetzt und sich hinterher «sehr gut gefühlt». Dann hatte sie privaten Stress und naschte halt doch wieder ab und zu. An sich sei sie ja nicht so eine Süsse, sagt sie, trotzdem habe sie sich in letzter Zeit vermehrt damit befasst, «was der Zucker im Körper anstellt».

Der Familie verbietet sie nichts

So verzichtet sie seit dem 2. Januar konsequent auf alles, wo klassischer Haushaltszucker drinsteckt. Schoggi und Desserts sind genauso verboten wie Nahrungsmittel, die viel versteckten Zucker enthalten, also auch Fertiggerichte. Ein Problem sei das für sie nicht, sagt sie. «Ich koche mega gern und täglich alles frisch.» Und Honig ist erlaubt, ihr Vater ist Imker.

Der Familie, dem Mann und den vier Kindern zwischen fünf und zehn Jahren, verbietet sie nichts. «Ich bin doch kein Apostel», sagt sie. Den Kleinen richtet sie jeweils ein Glas mit kleinen Süssigkeiten hin, aus dem sie sich bedienen dürfen.

Das Einzige, was Ruth Bertsche vermisst, ist der Latte Macchiato mit Karamell-oder Vanillesirup, den sie so gern mag. «Am 1. April, wenn ich aufhöre, wird das mein erstes Getränk sein», lacht sie.

Sie ist gespannt, was die zuckerlose  Zeit «mit mir macht». Einen noch niedrigeren Blutdruck zu haben, das fände sie toll. «Und wenn ich mich besser konzentrieren könnte, das wäre sehr gut für die Ausbildung.»

Vorsätze einhalten – so gehts

Seit zwei Wochen zieht man seine Neujahrsvorsätze jetzt durch – und plötzlich geht die Luft aus. Wie bleibt man dran? Die Zürcher Selbstmanagement-­Trainerin Caroline Theiss rät, nicht gleich alles hinzuschmeissen: «Ein kritischer Blick auf den Vorsatz lohnt sich: Passt er überhaupt zu mir? Alleine joggen ist für Menschen, die gerne Gesellschaft haben, wahrlich nicht ­attraktiv. Da hilft ein Sport-Gspänli. Oder der Alltag hat die guten Vorsätze einfach verschluckt. Hier hilft ein Trick aus der Motivationspsychologie: die Wenn-Dann-Pläne. Die koppeln das gewünschte Verhalten mit einer Situation: Wenn ich in die Kantine gehe, dann greife ich zum Salat. Funktioniert prima, Studien haben es gezeigt. Man muss sie nur aufschreiben.» Lohnend sei es auch, ein Erfolgstagebuch zu führen und sich gezielt zu belohnen.

Seit zwei Wochen zieht man seine Neujahrsvorsätze jetzt durch – und plötzlich geht die Luft aus. Wie bleibt man dran? Die Zürcher Selbstmanagement-­Trainerin Caroline Theiss rät, nicht gleich alles hinzuschmeissen: «Ein kritischer Blick auf den Vorsatz lohnt sich: Passt er überhaupt zu mir? Alleine joggen ist für Menschen, die gerne Gesellschaft haben, wahrlich nicht ­attraktiv. Da hilft ein Sport-Gspänli. Oder der Alltag hat die guten Vorsätze einfach verschluckt. Hier hilft ein Trick aus der Motivationspsychologie: die Wenn-Dann-Pläne. Die koppeln das gewünschte Verhalten mit einer Situation: Wenn ich in die Kantine gehe, dann greife ich zum Salat. Funktioniert prima, Studien haben es gezeigt. Man muss sie nur aufschreiben.» Lohnend sei es auch, ein Erfolgstagebuch zu führen und sich gezielt zu belohnen.

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