Richtige Franchise wählen
So senken Sie die Krankenkassen-Kosten

Wie teuer darf es denn dieses Jahr sein? Die Wahl der Franchisen-Stufe soll gut überlegt sein und hängt gerade bei Erwachsenen stark von den jährlichen Arztkosten ab.
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Die Krankenkassen-Prämien sind ein grosser Posten im Haushaltsbudget. Und er wird Jahr für Jahr grösser: Auch auf das nächste Jahr hin steigen die Prämien um durchschnittlich 3,3%.

Was viele nicht wissen: Ein Mittel, um diese Belastung zu verkleinern, liegt in der Franchise. Das ist der Anteil der Gesundheitskosten, die der Patient selber zahlen muss. Je höher diese Franchise, desto tiefer fallen die Krankenkassen-Prämien aus.

Optimale Franchise wählen

Bei den Erwachsenen beträgt die gesetzliche Standard-Franchise 300 Franken. Versicherte können aber die Franchise freiwillig erhöhen. Je nach Krankenkasse gibt es sogenannte Wahlfranchisen von 500, 1000, 1500, 2000 oder 2500 Franken. Das Angebot variiert. Nicht alle Versicherungen haben alle Franchisen im Sortiment.

Bei Kindern beträgt die gesetzliche Franchise 0 Franken. Wahlfranchisen gibt es zwar auch hier, sie lohnen sich bei Kindern aber kaum. Zum einen sind Prämien und Rabatte gering, zum anderen müssen Kinder in der Regel relativ häufig zum Arzt. Bei Kleinkindern beispielsweise übersteigen die Wahlfranchisen nur schon die Kosten der regelmässigen Kontrollen.

Faustregeln beachten

Wie also sollen Erwachsene ihre Franchise wählen? Als Faustregel gilt: Die höchste Franchisenstufe von 2500 Franken lohnt sich nur bei Gesundheitskosten von bis zu 1800 Franken. Wer dagegen häufig zum Arzt oder ins Spital muss oder eine Behandlung vor sich hat, die diesen Betrag übersteigt, wählt besser die tiefste Franchise von 300 Franken.

Und wie sieht es mit den Zwischenstufen der Franchisen aus? Die Wahlfranchisen von 500 oder 1000 Franken lohnen sich oft nicht. Schon bei jährlichen Gesundheitskosten von 1000 Franken entstehen mit der tiefsten Franchise von 300 Franken meistens tiefere Gesamtkosten als mit Franchisen von 500 oder 1000 Franken.

Alternative Versicherungsmodelle

Anders ist es aber bei den alternativen Versicherungsmodellen wie Telmed, Hausarzt und HMO. Wer ein solches Modell mit einer Wahlfranchise optimal kombiniert, zahlt im Idealfall die Hälfte weniger als mit der Standard-Versicherung mit 300 Franken Franchise. Hilfestellung bei der Wahl der Franchise bieten Internet-Vergleichsdienste wie comparis.ch.

Gut zu wissen: Wer seine Franchise erhöhen will, muss das seiner Kasse bis Ende Jahr schriftlich melden. Wer aber eine tiefere Franchise möchte, hat nur noch bis Ende November Zeit. Die Mitteilung muss jeweils spätestens am letzten Arbeitstag des Monats bei der Krankenkasse eintreffen. Es gilt also nicht der Poststempel.

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