Wellnessen für Sparfüchse
Die schönsten Naturthermalbäder rund um den Globus

Wellness ist eine Wohltat für Körper und Seele – und oft ziemlich teuer. Doch das Räkeln im warmen, heilsamen Wasser gibt es auch kostenlos – und das nicht selten in spektakulärer Natur. Wir stellen die schönsten (fast) frei zugänglichen Thermalquellen vor.
Publiziert: 31.05.2025 um 12:10 Uhr
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Die Stadt Ourense in der spanischen Region Galicien wurde von den Römern in der Nähe von Thermalquellen gegründet. Noch heute kann in mehreren heissen Quellen gebadet werden – eine davon ist inmitten der Altstadt.
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Heisse Quellen weltweit: Naturwunder und Wellnesserlebnisse in einzigartigen Umgebungen
  • Vielfältige Thermalquellenerfahrungen – von römischen Bädern bis zu japanischen Onsen
  • Wir stellen 8 Destinationen vor: Spanien, Island, Italien, Türkei, USA, Japan, Mexiko und Neuseeland
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Christian Bauer

Ourense, Galicien – Spaniens heisses Geheimnis

Im grünen Nordwesten Spaniens liegt die Stadt Ourense, die von den Römern gegründet wurde. Die Ortswahl war für die wellnessliebenden Römer kein Zufall: Hier sprudeln gleich mehrere heisse Quellen am Ufer des Flusses Río Miño aus dem Boden. Das Wasser erreicht bis zu 60 Grad Celsius, riecht leicht nach Schwefel und soll bei Haut- und Muskelbeschwerden helfen. Das wissen auch die Pilger, die auf einer Variante des Jakobswegs durch den Ort kommen und ihre geschundenen Körper im Thermalwasser entspannen.

An mehreren Stellen kann man das heilende Wasser geniessen. Direkt in der Altstadt befindet sich ein öffentliches Bad, das allerdings unregelmässig geöffnet ist. Etwas ausserhalb der Stadt (leicht mit dem Bus Nr. 5 zu erreichen) liegen die schönen Caldas de Outariz, deren Design von japanischen Onsen inspiriert ist.

Tipp: Im Sommer verkehrt der touristische Zug «Tren das Termas», der mehrere Thermalbäder miteinander verbindet.

Reykjadalur, Island – Baden im dampfenden Fluss

Island ist eine geologische Ausnahme. Die Insel befindet sich auf heissen Magmakammern. Was regelmässig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen führt, hat auch ganz angenehme Seiten: Heisses Wasser sprudelt hier an vielen Stellen aus der kargen Erde – nicht nur zum Wellnessen, sondern auch als Heizquelle nutzbar.

Eine Besonderheit ist das Reykjadalur-Tal, das «Tal des Rauchs», durch das sich ein heisser, dampfender Fluss windet. Etwa eine Stunde dauert der Aufstieg vom kleinen Ort Hveragerði (etwa 40 Minuten von Reykjavik entfernt), vorbei an blubbernden Schlammquellen und dampfenden Fumarolen, bis zum Fluss, in dem man mitten in der Wildnis in warmem Wasser baden kann. Die umliegenden Hügel leuchten in Moosgrün und Lavagrau. Es blubbert, brodelt und zischt – ein faszinierendes Erlebnis.

Tipp: Früh aufbrechen! Wer bei Sonnenaufgang ankommt, hat den Fluss fast für sich allein – und erlebt ein Bad, das wie aus einer anderen Welt zu sein scheint.

Ischia, Italien – Heisse Quellen mit Meeresrauschen

Ischia ist die wildere Schwester der Luxusinsel Capri im Golf von Neapel. Bekanntermassen brodelt hier nicht nur der Vesuv vor sich hin – die gesamte Bucht ist thermisch aktiv. Die meisten heissen Quellen finden sich auf der Insel Ischia, die sich zu einer Wellness- und Medizindestination gemausert hat. Nebst grossen Thermalbädern bieten auch die meisten Hotels Kuren an. An einigen Orten gibt es das warme Wasservergnügen allerdings auch kostenlos. Ein solcher Ort ist die Bucht von Sorgeto, wo direkt am Meer heisses Wasser austritt. 

Tipp: Als Basislager für Wellnessferien auf der Insel Ischia empfiehlt sich das Hotel Casa Di Meglio im Ort Casamicciola Terme, das eine grosse Thermallandschaft sowie ein Wellness- und Beautycenter bietet.

Pamukkale, Türkei – Baden auf Wolken aus Kalk

Wie gefrorene Wasserfälle türmen sich die weissen Terrassen von Pamukkale im Südwesten der Türkei über das Tal – eine surreale Landschaft. Tatsächlich handelt es sich um Sinterbecken aus Kalk, geformt durch Mineralablagerungen, die während Jahrtausenden erfolgten. Durch die Stufen plätschert warmes, mineralhaltiges Wasser, in dem schon die Römer badeten.

In den natürlichen Becken darf zum Schutz dieses Unesco-Welterbes nicht gebadet werden – stattdessen wurden einige künstliche Becken angelegt, von denen man einen tollen Blick auf das Naturwunder geniesst.

Besonders stimmungsvoll: Ein Besuch in den frühen Morgenstunden, wenn noch kein Andrang herrscht und die Becken golden schimmern.

Tipp: Bei den Kalkterrassen befindet sich die antike Stadt Hierapolis, deren Theater besonders gut erhalten ist.

Travertine Hot Springs, Kalifornien – Gelassenheit im heissen Steinbecken

Mitten in der Weite der Sierra Nevada im Bundesstaat Kalifornien dampfen kleine Naturpools aus dem Boden: die Travertine Hot Springs beim Ort Bridgeport, die eine besonders eindrückliche Aussicht auf die wüstenhafte Landschaft bieten. Im Winter sind die Berggipfel der Sierra Nevada mit Schnee gepudert – ein cooler Anblick, während man in den natürlichen Sinterbecken im 40 Grad warmen Wasser entspannt. Das Ambiente: typisch «laid-back». Ein Schild verrät: «Clothing optional». Lust, die gewaltige kalifornische Natur «füdliblutt» zu geniessen?

Tipp: Wer im Camper unterwegs ist, kann in der Nähe übernachten und die Quellen bei Sonnenaufgang geniessen. 

Nozawa Onsen – Skifahren trifft Thermalbaden

Der Dampf tanzt aus den Giebeln, kräuselt sich in der kalten Bergluft. Es riecht leicht mineralisch, nach Schwefel und faulen Eiern. Wer durch die engen Gassen des japanischen Skidorfs Nozawa Onsen nördlich von Tokio schlendert, entdeckt sie überall: kleine hölzerne Badehäuser mit dampfenden Quellen – die Soto-yu.

Insgesamt 13 dieser Soto-yu gibt es im Dorf – jedes mit eigener Quelle und eigenem Charakter. Die Badehäuser sehen aus wie Miniaturtempel. Die Nutzung der Soto-yu ist kostenlos – sie gehören allen, werden von den Dorfbewohnern gepflegt und instand gehalten. Wer als Gast kommt, sollte sich mit Respekt verhalten: gründlich reinigen vor dem Baden, nicht ins Wasser springen, nicht laut sprechen.

Tipp: Nozawa Onsen ist eines der ältesten Skigebiete Japans. Auf 45 Pistenkilometern finden Schneebegeisterte ihr Ski- und Snowboardglück. Zum Aufwärmen gehts nach einem Tag am Berg in eines der kostenlosen Thermalbäder.

Hierve el Agua – wo Wasser zu Stein wurde

Bei Hierve el Agua, dem «kochenden Wasser» in der mexikanischen Region Oaxaca, haben kalkhaltige Thermalquellen über Jahrtausende ein Naturkunstwerk geschaffen: versteinerte Wasserfälle, die wie gefrorene Ströme an den Felswänden hängen.

Oberhalb dieser erstarrten Wasserfälle befinden sich natürliche Becken, die von dem mineralreichen, warmen Wasser gespeist werden und in denen man baden darf. Dabei geht der Blick über die grünen Weiten des mexikanischen Hochlands. Herrlich! Am schönsten ist das Setting am Abend, wenn die Sonne die Landschaft in goldene Töne taucht. Für den Besuch ist ein kleiner Obolus von wenigen Franken fällig.

Tipp: Mit dem Mietwagen lohnt sich eine frühe Anreise. So entgeht man den Busladungen der Tagesausflügler und erlebt das Naturwunder ganz für sich allein.

Hot Water Beach, Neuseeland – Thermalbad zum Selberbauen

An der Ostküste der Coromandel-Halbinsel auf der Nordinsel Neuseelands heisst es: Grab dir deinen eigenen Hot Pool. Am Hot Water Beach sprudelt geothermisches Wasser direkt aus dem Sand. Zur richtigen Zeit, wenn der Strandabschnitt freiliegt (etwa zwei Stunden vor und nach der Ebbe), kann man mit einer Schaufel eine Kuhle graben, die sich rasch mit warmem Wasser füllt – ein ganz persönlicher Natur-Spa mit Meerblick.

Tipp: Schaufeln gibts zum Ausleihen in nahe gelegenen Cafés oder in den Unterkünften.

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