Ras al-Khaimah macht es einem nicht leicht. Weder dem Geografen noch dem Journalisten: Von dem kleinen Sultanat am Persischen Golf habe ich nämlich noch nie etwas gehört. Das Lexikon spuckt die ersten Fakten aus: eines der sieben Fürstentümer der Vereinten Arabischen Emirate (VAE), etwa so gross wie der Kanton Freiburg, 345 000 Einwohner. Kein Öl, dafür karge Landschaft und trockene Wadi.
Also träume ich von Kamelen im Sonnenuntergang, Feilschen im Souk und den wehmütigen Klängen der Oud, der traditionellen arabischen Laute. Kurzum, ich träume von 1001 Nacht – und finde Strassenzüge voller pakistanischer Läden, philippinischer Restaurants und thailändischer Supermärkte. Hats mich in das falsche Viertel verschlagen?
Beim Bummel durch Ras al-Khaimah City mache ich mich auf die Suche nach einheimischer Kultur. Das Bild ändert sich nicht: In der Moschee beten Pakistaner, im Restaurant bedient mich ein Ägypter, und Inder verkaufen die Fische. Wie soll ich von hier eine spannende Geschichte mitbringen?
Unberührte Pulver-Strände
Die Emirate sind wie einer jener Star-Wars-Planeten, auf denen sich Spezies aus dem gesamten Weltraum tummeln. Knapp 90 Prozent der etwa 9,5 Millionen Einwohner der Emirate sind Arbeitsmigranten, vornehmlich aus Asien, aber auch aus westlichen Ländern, die hier das grosse Geld wittern (die Emiratis selbst arbeiten hauptsächlich in höheren Jobs in Regierung, Verwaltung und Militär).
Nach meiner ersten Verwunderung finde ich den kosmopolitischen Mischmasch toll. Hier arbeiten Nationen miteinander, die sich ansonsten nicht grün sind. Das heisst aber: Orientalisch-arabisches Flair sucht man in Ras al-Khaimah meist vergebens. Was man findet, sind kilometerlange Pulversand-Strände, die zudem blitzblank sauber sind, und Top-Resorts. Ras al-Khaimah promotet sich daher auch als DIE Beach-Destination am Arabischen Golf. Die Strände sind tatsächlich Weltklasse. Zudem liegt man hier völlig ungestört in der Sonne: Hier nerven keine Strandverkäufer und Trinkgeld-Jäger, wie sie an anderen Stranddestinationen zuhauf ausschwärmen. In den Emiraten lässt man die Gäste in Ruhe.
Dubai ist die grösste Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und gleichzeitig die Hauptstadt des Emirats Dubai. Was hat es damit auf sich? Die historischen Politikstrukturen der Länder der Arabischen Halbinsel sind (mit Ausnahme der Republik Jemen) Monarchien verschiedener Ausprägung. Ein Emirat lässt sich am ehesten als Fürstentum beschreiben, das von einem Emir mit Erbnachfolge regiert wird. 1971 haben sich sieben kleine Emirate zu einer Föderation zusammengeschlossen, wobei jedes Emirat eine gewisse Autonomie besitzt.
Folgende – teilweise weniger bekannte – Emirate gehören den Vereinigten Arabischen Emiraten an: Abu Dhabi, Adschman, Fudschaira, Dubai, Ras al-Khaimah, Schardscha, Umm al-Qaiwain. Die VAE besitzen das siebtgrösste Ölvorkommen der Welt und zählen zu den reichsten Ländern des Planeten. Eine Besonderheit ist die gesellschaftliche Zusammensetzung: Knapp 90 Prozent der Einwohner sind Arbeitsmigranten, deren Arbeitsbedingungen von verschiedenen Organisationen kritisiert werden.
Dubai ist die grösste Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und gleichzeitig die Hauptstadt des Emirats Dubai. Was hat es damit auf sich? Die historischen Politikstrukturen der Länder der Arabischen Halbinsel sind (mit Ausnahme der Republik Jemen) Monarchien verschiedener Ausprägung. Ein Emirat lässt sich am ehesten als Fürstentum beschreiben, das von einem Emir mit Erbnachfolge regiert wird. 1971 haben sich sieben kleine Emirate zu einer Föderation zusammengeschlossen, wobei jedes Emirat eine gewisse Autonomie besitzt.
Folgende – teilweise weniger bekannte – Emirate gehören den Vereinigten Arabischen Emiraten an: Abu Dhabi, Adschman, Fudschaira, Dubai, Ras al-Khaimah, Schardscha, Umm al-Qaiwain. Die VAE besitzen das siebtgrösste Ölvorkommen der Welt und zählen zu den reichsten Ländern des Planeten. Eine Besonderheit ist die gesellschaftliche Zusammensetzung: Knapp 90 Prozent der Einwohner sind Arbeitsmigranten, deren Arbeitsbedingungen von verschiedenen Organisationen kritisiert werden.
Letztes Jahr kamen etwa eine Million Besucher, in diesem Jahr strebt man die 1,5-Millionen-Marke an. Könnte klappen, denn ab Oktober findet im benachbarten Dubai die Expo 2020 statt, die viele Besucher an den Golf bringen wird. Viele davon werden auch an den Stränden in Ras al-Khaimah vorbeischauen. Mein Tipp: Eine Reise nach Ras al-Khaimah lohnt sich insbesondere in Kombination mit einem Citytrip nach Dubai oder Abu Dhabi.
Ich verbringe also meine Tage mit Sünnelen, mit einem Ausflug in die Wüste und zu einer Perlenfarm, und natürlich sause ich die längste Zipline der Welt hinunter. Das ist ein schöner Zeitvertreib, aber der Journalist in mir gibt die Suche nach dem authentischen Ras al-Khaimah nicht auf. Darum mache ich mich am Freitag, dem islamischen Sonntag, zur Kamelrennbahn auf.
Kamelrennen mit Roboter-Reitern
Gerade geht die Sonne auf. Wie ein Schattentheater zeichnen sich die Umrisse von etwa 1000 Kamelen vor dem Himmel ab, ängstliches Blöken durchbricht die Stille. Es regnet in der Wüste, und das erschreckt die Kamele. Die trotten zwar majestätisch durch die Dünen, wenn die Sonne brennt, sind aber Feiglinge, wenn es regnet. «Kamele werden unruhig, wenn sie etwas nicht kennen», sagt der Kameltreiber.
Das seltene Naturschauspiel ist ein Zauber: Dunst liegt über dem Sand und lässt die unruhig umherstreunenden Tiere wie ein skurriles Gemälde von Salvador Dalí aussehen. Zwei Tage später wird das Nass die rote Wüste mit einem grünen Flaum Gras überzogen haben. Magisch!
Traumstrände, die sich über 64 Kilometer erstrecken, terrakottafarbene Sanddünen in der Wüste und ein imposantes Gebirgsmassiv: Ras Al Khaimah, das nördlichste Land den sieben Vereinigten Arabischen Emiraten, bietet seinen Gästen eine eindrucksvolle landschaftliche Vielfalt. Das Emirat ist dieses Jahr Gastland an der grössten Schweizer Ferienmesso «Fespo» in Zürich.
Wann: 30. Januar bis 2. Februar, Messe Zürich, Halle 1-6.
Eintritt: Erwachsene 15 Franken, Kinder bis 16 Jahren in Begleitung von Erwachsenen gratis
Kinder Schüler, Studenten, Lehrlinge und AHV/IV-Bezüger 10 Franken
Traumstrände, die sich über 64 Kilometer erstrecken, terrakottafarbene Sanddünen in der Wüste und ein imposantes Gebirgsmassiv: Ras Al Khaimah, das nördlichste Land den sieben Vereinigten Arabischen Emiraten, bietet seinen Gästen eine eindrucksvolle landschaftliche Vielfalt. Das Emirat ist dieses Jahr Gastland an der grössten Schweizer Ferienmesso «Fespo» in Zürich.
Wann: 30. Januar bis 2. Februar, Messe Zürich, Halle 1-6.
Eintritt: Erwachsene 15 Franken, Kinder bis 16 Jahren in Begleitung von Erwachsenen gratis
Kinder Schüler, Studenten, Lehrlinge und AHV/IV-Bezüger 10 Franken
Kamele geniessen in der emiratischen Kultur grosse Wertschätzung, schliesslich sicherten die Wüstentiere in den vergangenen Jahrhunderten das Überleben der Bevölkerung. So ist es eine Frage der Ehre, Kamele für die traditionellen Rennen zu züchten – und ein lukratives Geschäft dazu: Bei internationalen Wettkämpfen gibt es Preisgelder von einer Million Dollar und mehr zu gewinnen. Nichts überlässt man deshalb dem Zufall: Anstatt eines Jockeys wird den Tieren ein kleiner Roboter auf den Rücken geschnallt, eine ferngesteuerte Bohrmaschine mit Peitsche und Walkie-Talkie.
«Genauso wichtig wie die Peitsche ist die Stimme des Trainers», sagt Shames Majed Alshamsi, der Kamelzüchter, der sich freut, dass ich mich für die alte Tradition interessiere. «Doch wichtiger noch als Technik ist die Liebe zu den Tieren.» Sprichts und verteilt Küsschen an seine Wüstenschiffe. Wir sitzen zusammen, trinken Kaffee und essen Datteln. Und unterhalten uns in einem Kauderwelsch aus Arabisch und Englisch über die Schönheit der Wüste. Alhamdulillah, Allah sei Dank – ich hab ihn also doch gefunden, den Zauber von 1001 Nacht.
Hinkommen:
Von Zürich nach Dubai fliegt Emirates mit dem Airbus A380.
Reinkommen:
Zur Einreise genügt ein Reisepass. Die Einreiseformalitäten sind unkompliziert.
Rumkommen:
Wer die Region erkunden will, sollte sich einen Wagen mieten. Wer nicht alleine fahren will, sollte sich auch einen Wagen mit Chauffeur leisten.
Geld:
Die offizielle Währung ist der Dirham. Geld kann am Automaten bezogen werden. Kreditkarten werden überall akzeptiert.
Sprache:
Sowohl die Emiratis wie auch die Arbeitsmigranten sprechen Englisch.
Dos & Dont's:
Auch wenn die VAE auf den ersten Blick modern und aufgeschlossen wirken, sollte man sich an einige Verhaltensregeln halten.
- Tragen Sie keine allzu offenherzigen Kleider, schon gar nicht beim Betreten einer Moschee. Frauen sollten in der Moschee ihre Haare, Schultern und Knie bedecken, Männer keine kurzen Shorts oder ärmellose Shirts tragen.
- Verzichten Sie als Paar in der Öffentlichkeit auf Liebesbekundungen und Zärtlichkeiten.
- Ziehen Sie die Schuhe aus, bevor Sie in ein Privathaus oder in eine Moschee treten.
- Wenn Sie sich in der Moschee, am Strand oder sonst irgendwo auf den Boden setzen: Nie mit den ausgestreckten Füssen in Richtung einheimischer Personen zeigen. Immer angebracht: Schneidersitz.
- Verhandeln: Wer nicht mit den Händlern feilscht, beleidigt die arabische Handelskultur. 30 Prozent Reduktion liegen in jedem Fall drin. Ausnahme: die grossen Shoppingcenter wie die Dubai Mall.
Hinkommen:
Von Zürich nach Dubai fliegt Emirates mit dem Airbus A380.
Reinkommen:
Zur Einreise genügt ein Reisepass. Die Einreiseformalitäten sind unkompliziert.
Rumkommen:
Wer die Region erkunden will, sollte sich einen Wagen mieten. Wer nicht alleine fahren will, sollte sich auch einen Wagen mit Chauffeur leisten.
Geld:
Die offizielle Währung ist der Dirham. Geld kann am Automaten bezogen werden. Kreditkarten werden überall akzeptiert.
Sprache:
Sowohl die Emiratis wie auch die Arbeitsmigranten sprechen Englisch.
Dos & Dont's:
Auch wenn die VAE auf den ersten Blick modern und aufgeschlossen wirken, sollte man sich an einige Verhaltensregeln halten.
- Tragen Sie keine allzu offenherzigen Kleider, schon gar nicht beim Betreten einer Moschee. Frauen sollten in der Moschee ihre Haare, Schultern und Knie bedecken, Männer keine kurzen Shorts oder ärmellose Shirts tragen.
- Verzichten Sie als Paar in der Öffentlichkeit auf Liebesbekundungen und Zärtlichkeiten.
- Ziehen Sie die Schuhe aus, bevor Sie in ein Privathaus oder in eine Moschee treten.
- Wenn Sie sich in der Moschee, am Strand oder sonst irgendwo auf den Boden setzen: Nie mit den ausgestreckten Füssen in Richtung einheimischer Personen zeigen. Immer angebracht: Schneidersitz.
- Verhandeln: Wer nicht mit den Händlern feilscht, beleidigt die arabische Handelskultur. 30 Prozent Reduktion liegen in jedem Fall drin. Ausnahme: die grossen Shoppingcenter wie die Dubai Mall.