Darum gehts
- Finnisch-Lappland: Reiseziel mit arktischem Winter
- Nordlichter, Husky-Schlittentouren und Saunabesuche sind beliebte Aktivitäten
- Budgetreise kostet ca. 100–130 Franken pro Tag, Luxusreise ab 300 Franken
Edelweiss fliegt saisonal ab Zürich mehrere Ziele im Norden Finnlands an: Rovaniemi (November bis März), Kittilä, Ivalo und Kuusamo (alle Dezember bis März). Im restlichen Jahr geht es mit verschiedenen Airlines via Helsinki und per Inlandsflug, Nachtzug oder Mietwagen in den Norden.
Finnland ist Mitglied im Schengenraum. Schweizer und EU-Reisende benötigen für die Einreise lediglich einen gültigen Reisepass oder eine gültige ID.
Lappland ist riesig. Die Schweiz passt etwa zweieinhalb Mal in den Norden Finnlands. Wer die Region erkunden möchte, braucht vor allem eines: Geduld und Zeit.
Mietwagen: Der beste Weg, Lappland auf eigene Faust zu erkunden, ist ein Mietwagen – insbesondere, wenn man Sehenswürdigkeiten ausserhalb der Städte erleben möchte. Strassen sind im Winter oft schneebedeckt und können glatt sein; Winterreifen haben häufig zusätzlich Spikes. Wer das Fahren unter solchen Bedingungen nicht gewöhnt ist, sollte sehr defensiv fahren. Und ja: Nicht selten stehen Rentiere auf der Fahrbahn.
Bus: Finnland hat ein sehr gutes Busnetz, das auch kleine Siedlungen bedient. Die wichtigsten Unternehmen sind Matkahuolto, OnniBus und ExpressBus.
Zug: Ein besonderes Erlebnis ist die Anreise in den Norden mit dem Zug. Von der Hauptstadt Helsinki tuckern komfortable Züge bis nach Rovaniemi – inklusive spektakulärer Blicke in die weite finnische Landschaft. Auf der Strecke verkehrt auch ein Nachtzug, der etwa 11 Stunden benötigt.
Transfers und Touren: In den touristischen Orten werden viele Aktivitäten in der Natur angeboten. Diese beinhalten in der Regel auch den Transport – ideal für alle, die ohne Mietwagen unterwegs sein wollen.
Wie alle skandinavischen Länder ist auch Finnland nicht günstig. Dennoch ist das Preisniveau niedriger als in der Schweiz. Ferien in Finnisch-Lappland, insbesondere zur Hauptsaison im Winter, können dennoch ins Geld gehen. Mit folgendem Budget sollte man rechnen:
- Budgetreise: ca. 100–130 CHF pro Tag (günstiges Hostel, selber kochen, wenige Touren)
- Mittelklasse: ca. 150–250 CHF pro Tag (Hotel, eine Aktivität pro Tag, eher einfache Restaurants)
- Luxus: ab 300 CHF pro Tag
WLAN gibt es flächendeckend in Unterkünften und Cafés und oft auch an öffentlichen Orten. Daten fürs Handy empfehlen sich insbesondere für Navigation und Apps ausserhalb der Städte, die die Nordlichtaktivität vorhersagen. Datenpakete schweizerischer Anbieter sind oft teuer (genau vergleichen lohnt sich). Meist ist es günstiger, eine eSIM oder eine SIM eines lokalen Anbieters für die Ferien zu wählen. Die wichtigsten Netzbetreiber sind DNA, Elisa und Telia. Preise für Datenpakete starten bei etwa 10 Franken für 7 Tage.
Finnland ist eines der sichersten Reiseländer der Welt. Gefahren in Lappland gehen nicht von Kriminalität aus, sondern von den harschen Winterbedingungen – Temperaturen von –30 Grad sind hier keine Seltenheit. Wer im Winter reist, benötigt die gleiche Ausrüstung wie beim Skifahren in den Alpen. Wer Ausflüge wie zum Beispiel eine Husky-Schlittentour bucht, bekommt eine Thermoausrüstung gestellt.
Die grössten gesundheitlichen Gefahren in Lappland gehen ebenfalls von den winterlichen Bedingungen aus: Warme Kleidung und Sonnenschutz sind ein Muss. Trinken nicht vergessen: Trotz schöner Schneeschicht ist die Luft sehr trocken, und man verliert mehr Flüssigkeit, als es den Anschein hat.
Die Landessprache Finnisch ist ausser dem Ungarischen mit keinen anderen europäischen Sprachen verwandt. Keine Sorge: Mit Englisch kommt man hier sehr gut zurecht.
Finnisch-Lappland ist eine Ganzjahresdestination. Wegen der Magie des arktischen Winters gelten die Monate Dezember bis März als Hauptreisezeit. In der dunklen Jahreszeit sind die Bedingungen für Nordlichter zudem perfekt. Ebenfalls magisch sind die Sommermonate, wenn die Sonne im hohen Norden nur kurz untergeht und es nie richtig dunkel wird. Die Wochen der Mitternachtssonne sind eine Zeit voller Energie und Lebensfreude.
Ein Tipp ist der Herbst, wenn es lange genug Tageslicht für viele Ausflüge gibt, aber auch früh dunkel wird, was die Chance auf Nordlichter erhöht.
Polarlichter jagen: Die Aurora Borealis, das Nordlicht, zählt zu den eindrücklichsten Himmelserscheinungen der Welt. Wer Nordlichter sehen will, sollte allerdings etwas planen. Verschiedene Apps zeigen die Stärke der Nordlichter an. Viele Hotels bieten zudem einen Weckservice, sollten Nordlichter mitten in der Nacht aufleuchten. Wichtig: Augen an die Dunkelheit gewöhnen. Das bedeutet auch, das Handy in der Tasche zu lassen. Jeder Blick auf das Display verringert die Fähigkeit der Augen, die Nordlichter intensiv wahrzunehmen.
Husky-Schlittentour: Ein paar Stunden mit den knuffeligen Wollknäulen durch die Winter-Wunderlandschaft zu tollen, ist ein absolutes Muss.
Rentier-Schlittenfahrt: Bei einer Tour mit dem Schlitten fühlt man sich ein bisschen wie Santa mit seinem Rentier Rudolf. Bei den Ausfahrten werden oft regionale Geschichten erzählt und ein Picknick im Schnee angeboten.
Im Schneemobil auf Tour: Wer es etwas actionreicher mag, geht mit einem Schneemobil auf Tour. Reisende mit wenig Erfahrung sollten zunächst eine kürzere Ausfahrt buchen: Mit dem Schneemobil durch den Winter zu cruisen, ist anstrengender, als es scheinen mag.
In der Sauna schwitzen und ab ins (Eis-)Bad: Der Gang in die Sauna ist in Finnland nicht Wellness, sondern ein Lebensstil. Zudem stärkt der Kontrast aus heiss und kalt das Immunsystem.
Schneesport in allen Facetten: Bei mehreren Monaten Winter mit perfekten Schneebedingungen ist das Angebot an Schneesportaktivitäten entsprechend top. Wichtige Wintersportorte im Norden sind unter anderem Kittilä, Ivalo und Kuusamo.
Den Weihnachtsmann begrüssen: Lappland besitzt keine klassischen Sehenswürdigkeiten (hier ist die Natur der Star) – ausser dem Zuhause des Weihnachtsmannes. Im Santa Claus Village in Rovaniemi begegnet man ihm, seinen Helfern und natürlich Rudolf mit seiner leuchtenden Nase.
Poronkäristys: geschmortes Rentier mit Kartoffelpüree und Preiselbeeren. Der leicht süssliche Geschmack des Rentiers ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Bidos: traditioneller Rentier-Eintopf der einheimischen Sámi mit Wurzelgemüse.
Lohikeitto: Lachscremesuppe – wärmt herrlich nach einem Tag draussen in der Kälte.
Geräucherter Lachs und Fisch: schmeckt grossartig auf dunklem Roggenbrot.
Leipäjuusto: Den finnischen «Quietschkäse» geniesst man am besten mit Moltebeeren-Konfitüre.
Kylmäsavuporokeitto: Suppe aus geräuchertem Rentierfleisch.
Glögi: heisser Winterdrink – perfekt nach einer Nordlichtnacht oder nach der Sauna.