Als Reisejournalist lernt man viele Hotels kennen. Von abgehalfterten Klitschen bis zu Luxusschuppen. Hotels sind mir persönlich allerdings egal. Das sehen die Tourismusbehörden jedoch anders.
Besonders, wenn man beruflich nach Asien eingeladen wird, sind Hotelbesichtigungen an der Tagesordnung. Man muss dem Weitgereisten ja schliesslich zeigen, was man zu bieten hat. Als ob jemand wegen eines Hotels zehn Stunden in einen Flieger steigt... Der Gipfel der Langeweile sind die täglichen Abendessen mit den Hotelmanagern, die von ihren Häusern schwärmen, als seien sie Herren von Schloss Versailles.
Sich fühlen wie ein König
Zugegeben, in den Luxusresorts fühlt man sich manchmal tatsächlich wie ein König – besonders in Asien. Doch auch das treibt seine Blüten. «Ich bin Ihr Butler. Darf ich Ihren Koffer auspacken?» Nein, darfst du nicht. Ich wühle gerne selber in meinen Unterhosen.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis an den Stränden von Thailand oder Mauritius ist bombastisch: Buffets, unter denen sich die Tische biegen, Sportangebote, Kinderbetreuung, Zimmer grösser als Wohnungen und obendrauf Personal so freundlich wie Engel.
Preis und freundliches Personal: Das ist der Moment, in dem wir über die Hotellerie in der Schweiz reden müssen – eine Servicewüste mit astronomischen Preisen. Drei mittelklassige Sterne sind zwischen Rhein und Rhone oft teurer als Fünf-Sterne-Luxus am Strand von Koh Samui.
Der Vergleich ist freilich unfair: In der Schweiz treiben die Grundkosten die Preise in die Höhe – da kann man den Hoteliers keinen Vorwurf machen. Aber bei aller Liebe: Manchmal hat das Verständnis auch seine Grenzen.
Die Qualität zeigt sich beim Zmorgen
Frühstückszeit in einem Wellnesshotel am Vierwaldstättersee. Die Auswahl am Buffet ist eher bescheiden: etwas Müesli, Käse, Wurst und ein paar Früchte. Während Hotels mit frischer Farbe und küchenpsychologischen Sprüchen an den Wänden («Warte nicht auf das Leben, das Leben ist schon da») etwas Weltmännisches vorgaukeln, verrät meist der Zmorgen die ganze Misere: Hier wird oft gespart.
Ich suche die Eier – nichts. Zwischen Emmentaler und Toast entdecke ich ein Schild. «Gerne bereiten wir Ihnen frisch verschiedene Eiergerichte zu», lese ich da. Das überrascht mich positiv.
Dann entdecke ich das Kleingedruckte: «Die Eier offerieren wir Ihnen kostenlos. Für den Aufwand berechnen wir eine Servicepauschale von 4.50 Franken.»
Klar, bei einem Zimmerpreis von 220 Franken aufwärts, kann man nicht erwarten, dass der Küchengehilfe fünf Minuten Zeit für ein Rührei investiert. Was kostet wohl das Auspacken meiner Unterwäsche?
Im zarten Alter von drei Jahren bestieg Christian Bauer zum ersten Mal ein Flugzeug Richtung Afrika. Erst sieben Jahre später kehrte er wieder in die Heimat zurück. Seitdem faszinieren ihn fremde Kulturen und Länder. Mittlerweile ist aus seiner Reisebegeisterung ein Beruf geworden.
Im zarten Alter von drei Jahren bestieg Christian Bauer zum ersten Mal ein Flugzeug Richtung Afrika. Erst sieben Jahre später kehrte er wieder in die Heimat zurück. Seitdem faszinieren ihn fremde Kulturen und Länder. Mittlerweile ist aus seiner Reisebegeisterung ein Beruf geworden.