Georgiens kulinarische Vielfalt
Der Geheimtipp für Foodies und Weinliebhaber

Georgien kann Naturfans, Kulturinteressierten und vor allem Foodies so einiges bieten. Zwischen reich gedeckten Tischen, herzlichen Trinksprüchen und erstklassigem Wein wird schnell klar: Hier ist Essen und Trinken mehr als nur Genuss – es ist gelebte Kultur.
Publiziert: 11:24 Uhr
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Aktualisiert: 12:15 Uhr
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Die verschiedenen Gerichte werden in die Mitte gestellt, und jeder kann sich nach Lust und Laune bedienen. Perfekt, um alles zu probieren.
Foto: Edelweiss_Loren Bedeli

Darum gehts

  • Georgien: Faszinierende Mischung aus Tradition und Moderne mit einzigartiger Esskultur
  • Khinkali und Khachapuri sind beliebte georgische Spezialitäten
  • Georgien gilt als Wiege des Weins mit über 8000 Jahren Weinbautradition
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Céline PodevinSocial Media Manager

Georgien hatte ich als Reiseziel so gar nicht auf dem Radar. Doch eine Google-Suche später, und meine Neugier war geweckt. Zwischen Russland im Norden, der Türkei und Armenien im Süden, Aserbaidschan im Osten und dem Schwarzen Meer im Westen – das klang nach einer interessanten Mischung. Mit Edelweiss ging es direkt von Zürich nach Tiflis. Vier Stunden Flug, und ich war mittendrin in einer Stadt, die auf faszinierende Weise Tradition und Moderne verbindet. Traditionelle georgische Bauten und orthodoxe Kirchen treffen auf trendige Bars, stylische Cafés und kreative Restaurants. Und genau da beginnt mein kulinarisches Abenteuer.

Essen als Lebensgefühl

Was mich während meiner Reise am meisten fasziniert hat? Ganz klar: die georgische Ess- und Weinkultur. Die Menschen lieben es, zusammen zu essen – und zwar ausgiebig. «Ein Essen unter zwei Stunden gilt als unhöflich», erklärte mir David, mein Guide, während der einwöchigen Reise. Die Georgier zeigen gerne ihre Grosszügigkeit, das Essen kommt immer im Überfluss. Man bestellt nicht für sich, sondern gemeinsam. Verschiedene Gerichte werden in die Mitte gestellt – Teilen ist Pflicht und Genuss zugleich. Das hat zur Folge, dass man schnell beginnt, Tetris mit Tellern zu spielen, um noch irgendwo eine freie Stelle zu finden. Meiner Meinung nach ein grossartiges Prinzip, denn so kann man von allem probieren, ohne sich für ein Gericht entscheiden zu müssen.

Kulinarisches Tetris

Trotz der Einflüsse anderer Kulturen hat sich die georgische Küche ihre ganz eigene Identität bewahrt. Und das schmeckt man. Typische Vorspeisen sind frische Salate, etwa mit Tomaten, Gurken und roten Zwiebeln an einer cremigen Walnuss-Sauce. Oder eingelegtes Gemüse wie marinierte Pimpernussblüten (Jonjoli), die im Geschmack an Kapern erinnern. Auch mit Sulguni-Käse überbackene Pilze gehören zu den beliebten Vorspeisen. Bei den Hauptspeisen dominieren Fleischgerichte – Eintöpfe, gegrilltes oder geschmortes Fleisch, oft serviert mit aromatischen Saucen auf Walnuss- oder Mirabellenbasis.

Aber besonders zwei Gerichte dürfen auf dem Tisch nicht fehlen: Khinkali und Khachapuri. Die beiden Spezialitäten findet man fast überall auf der georgischen Speisekarte. 

Khinkali: Gekochte Teigtaschen, gefüllt mit Fleisch oder Käse und einer köstlichen Brühe. Der Clou: Man beisst vorsichtig ein Loch hinein, schlürft die Brühe heraus und isst dann den Rest. Nicht ganz einfach, aber jede Sauerei wert. 

Khachapuri: Das Nationalgericht, ein Käsebrot, welches in jeder Region anders schmeckt. Mein Favorit war die «Adjaruli»-Variante: ein «Teig-Boot» mit Käsefüllung, in der Mitte ein rohes Ei und ein Stück Butter. Vor dem Essen alles verrühren und geniessen. Zugegeben: Leicht ist anders – aber nach einem Glas georgischem Wein zu viel am Abend zuvor genau das Richtige.

Gut zu wissen

Edelweiss fliegt zweimal wöchentlich, mit einem A320, jeweils dienstags und samstags, von April bis Oktober nonstop von Zürich nach Tiflis. Buchbar auf flyedelweiss.com. Gratis Sportgepäck: Auf allen Edelweiss Flügen reist das erste Sportgepäck der Kategorie Normal (max. 23 kg) kostenfrei mit.

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8000 Jahre Weingeschichte

Apropos Wein: Georgien gilt als Wiege des Weins – seit über 8000 Jahren wird hier Wein gekeltert. Da ist ein Besuch auf einem Weingut natürlich Pflichtprogramm. In der Shumi Winery in Kachetien wurde mir die besondere Technik der georgischen Weinproduktion erklärt: In riesigen, in die Erde eingegrabenen Tonamphoren – den Qvevri – wird der Traubensaft inklusive Schalen, Kernen und oft sogar Stielen vergoren. Das ergibt sogenannte Amber-Weine (bei Weissweintrauben), die tiefgründig, tanninreich und langlebig sind und eine orange Färbung haben. Natürlich folgte daraufhin ein ausgiebiges Tasting.

Wer lieber Härteres trinkt, für den gibts Chacha – einen Tresterbrand, der ordentlich einheizt. Nichts für schwache Nerven! Gehört aber ebenso zur Tischkultur wie das gemeinsame Anstossen mit Wein.

Trinksprüche und Gemeinschaftsgefühl

Ein georgisches Dinner ist mehr als nur Essen. Es ist Ritual, Gemeinschaft, fast schon Zeremonie. Zu Beginn wird ein Tischmeister, der sogenannte Tamada, erwählt. Er führt durch den Abend und sorgt neben heiterer Atmosphäre auch für gute Trinksprüche. David übernahm diese ehrenvolle Rolle mit Bravour. Mit Geschichten über Freundschaft, das Leben und das Reisen leitete er jedes Anstossen ein. Darauf folgte ein herzliches Lachen, gefolgt von einem kollektiven Hochstrecken der Gläser und dem lauten Ruf: «Gaumarjos!» – Prost!

Mein Fazit

Ich wusste nicht, was mich in Georgien erwarten würde. Doch was ich fand, war ein Land voller Gastfreundschaft, lebendiger Kultur und einer Küche, die mich begeistert hat. Für mich gehören gutes Essen und Trinken zu einer gelungenen Reise einfach dazu. Und in Georgien bekommt man davon reichlich. Mit jedem Glas Wein, jedem «Gaumarjos!» und jedem übervollen Tisch wurde mir klarer: Essen bedeutet hier Gemeinschaft, Grosszügigkeit und Tradition. In diesem Sinne: «Shemomechama!» – ich habe aus Versehen viel zu viel gegessen, obwohl ich eigentlich schon satt war. So gut war es eben.

Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise. 

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