Yellowstone, Wyoming
Der älteste Nationalpark der USA ist zugleich einer der farbenprächtigsten Orte Amerikas. In den heissen Tümpeln wuchern rote, grüne und blaue Algen, die wie gigantische, kitschige Farbpaletten wirken. Die gelben Wände des Canyons erinnern an in Käsefondue getunkte Felsen, während die Terrassen der Mammoth Hot Springs unter dem brodelnden Wasser violett schimmern. Mittendrin erhebt sich immer wieder der «Old Faithful»-Geysir und schiesst Fontänen von bis zu 56 Metern in die Luft – ein faszinierendes Schauspiel für alle Sinne.
Grand Canyon, Arizona
4,7 Millionen Besucher pro Jahr können nicht irren: Der Grand Canyon ist der eindrücklichste Spalt dieser Erde. Der Colorado River hat sich über Jahrmillionen bis zu 1,6 km tief in den steinigen Grund gefressen. Die farbigen Gesteinsschichten, die er dabei freigelegt hat, sind atemberaubend schön. Die zahlreichen Aussichtspunkte am südlichen Canyon-Rand (South Rim) sind alle mit dem Auto erreichbar. Wer ein besonders wildes Erlebnis haben will, kann den Canyon auf einem River-Rafting-Boot erkunden.
Redwood, Kalifornien
Im Redwood-Nationalpark in Kalifornien leben Riesen – Baumriesen: Die bis zu 110 Meter hohen «Sequoias» (dt. Küstenmammutbäume) säumen die Pazifikküste des teilweise dschungelartigen und sehr grünen Parks. Manche von ihnen sind knapp 2000 Jahre alt und so gross, dass man locker einen Autotunnel durch sie hindurchbauen könnte.
Yosemite, Kalifornien
Die Miwok-Indianer nannten die Bewohner des weiten Tals „Yosemi’te“ – „die Jenen, die töten“. Die Ureinwohner verteidigten ihr Paradies gegen unliebsame Eindringlinge. Heute kommen jährlich etwa vier bis fünf Millionen Besucher, um die tosenden Wasserfälle und die Felsriesen Half Dome und El Capitan zu bewundern – von ihnen ist keine Gefahr zu erwarten. Die einzige wirkliche Gefahr im Park geht inzwischen von den Schwarzbären aus, die sich an die vielen Menschen gewöhnt haben und ihre Scheu langsam verlieren.
Big Bend, Texas
Der «Big Bend»-Nationalpark an der Grenze zu Mexiko ist ein Wanderparadies. Wer hier nach einem langen Marsch durch die Chihuahua-Wüste im Zelt übernachtet und nachts in den Himmel schaut, der weiss, wieso der «Big Bend»-Nationalpark seit kurzem zum «International Dark Sky Park» ernannt wurde: Keine Lichtverschmutzung weit und breit und ein funkelndes Himmelszelt lohnen den weiten Weg in die abgelegene Gegend.
Crater Lake, Oregon
So tief wie der «Crater Lake» (594 Meter) im Krater des erloschenen Vulkans Mount Mazama im Bundesstaat Oregon ist kein anderer See in den USA. Und so blau auch nicht. Wer den See vom Kraterrand aus zum ersten Mal sieht, wird seinen Augen kaum trauen und in einen blauen Farbrausch verfallen. Der Legende nach ist der See die Heimat mächtiger indianischer Naturgötter. Wer diese himmlische Farbe sieht, wird daran kaum noch zweifeln.
Hawaii Volcanoes, Hawaii
Der Hawaii Volcanoes ist der heisseste Nationalpark der USA. Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater auf dem Kilauea-Vulkan brodelt und spuckt rund um die Uhr. Von der Terrasse des Besucherzentrums aus kann man das Schauspiel aus sicherem Abstand beobachten. Weniger gefährlich ist die Lage am nur wenige Kilometer entfernten Kilauea-Iki-Krater. Auf einem Wanderweg kann man hier sogar mitten durch die skurrile Landschaft des erstarrten Lavasees spazieren.
Denali, Alaska
Mit seinen 25'000 Quadratkilometern ist der Denali-Nationalpark einer der grössten Parks der USA. Die einsamen Weiten rund um den 6190 Meter hohen Denali, den höchsten Berg Nordamerikas, sind Heimat für zahlreiche Grizzly-Bären und Wolfsrudel. Eine einzige Strasse führt vom Parkeingang zum Wonder Lake. Ansonsten ist der wilde Park nur zu Fuss zu erkunden.
Death Valley, Kalifornien
Das Death Valley ist der Park der Extreme. Das Badwater Basin im Süden des Parks ist nicht nur der tiefste Ort der USA (85 Meter unter dem Meeresspiegel), sondern zugleich auch der trockenste und heisseste. Am 10. Juli 1913 wurden hier sagenhafte 56,7 Grad gemessen. Trotz der hohen Temperaturen lohnt sich ein Besuch jedoch allemal – vor allem im Winter, wenn die Temperaturen erträglich und die skurrilen Landschaften praktisch menschenleer sind.
Everglades, Florida
Viele bedrohte Tierarten leben in der grössten subtropischen Wildnis der USA. Im Everglades National Park in Florida findet man unter anderem das amerikanische Spitzkrokodil, Seekühe und Pumas. In den scheinbar endlosen Sümpfen und Mangrovenwäldern tummeln sich aber auch weniger gefährdete Arten wie Alligatoren. Zudem gibt es dort invasive Tiere, etwa die Burmese python, eine eingeführte Schlangenart, die das Ökosystem erheblich stört. Leider beeinträchtigen vielerorts die lauten Motorboote der Touristen die Natur‑Ruhe. An verschiedenen Stationen kann man aber Fahrräder oder Kajaks mieten und die Everglades «auf leisen Sohlen» und abseits der Massen erleben.