Durch die Wüste

Scharf auf ein Abenteuer? Dann reisen Sie doch auch von Marrakesch über den Hohen Atlas – unter dem Himmel der Sahara.
Publiziert: 01.04.2009 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 21:17 Uhr
Von Reda El-Arbi

Die Königsstadt Marrakesch ist das Tor zum Süden Marokkos. Von dort aus starte ich meinen Trip in die Sahara. Die Steppenlandschaft, die sich von Marrakesch bis zum Fuss des Atlasgebirges erstreckt, sieht nach dem hektischen Treiben auf den orientalischen Basaren wohltuend eintönig aus. Geröll und Gestrüpp so weit das Auge reicht.

Ich reise im öffentlichen Bus, zusammen mit Berberfamilien, die von Marrakesch in ihre Dörfer im Atlas zurückkehren. Essen wird getauscht; ich unterhalte mich hauptsächlich mit Gesten, da die Berber wenig Arabisch und gar kein Französisch sprechen.

Atlas und Draa-Tal

Wir nehmen die Passstrasse, die in den Hohen Atlas führt. Je tiefer wir in die Berge kommen, desto grüner wird die Natur. Die Strasse durchschneidet eine fruchtbare Landschaft, bevor sie den Pass des Tizi-n-Tichka (mit 2260 Meter Höhe der Höchste von Marokko) erreicht. Die Luft ist dünn und es liegt Schnee.
Hinunter bis nach Zagora, einer kleinen Garnisonsstadt, führt das Draa-Tal. Mit seinen unzähligen grünen Landwirtschafts-Terrassen sieht es skurril aus, so eingebettet in die steinige und felsige Landschaft. Die kurvenreiche Talstrasse fordert starke Nerven von den Reisenden. Der Bus scheint immer zur Hälfte über dem Abgrund zu schweben. In Zagora weist uns ein weltberühmtes Schild den Weg: 52 Tage dauert die Reise mit einem Kamel bis nach Timbuktu. Der Bus folgt der alten Karawanenstrecke.

Karawanenstrasse

Der Weg von Zagora nach M’hamid lässt bereits die grosse Wüste erahnen. In M’hamid, einer kleinen Karawanenstadt am Rande der Westsahara, wimmelt es von Soldaten. Die hiesige Grenzlinie sorgt seit Jahren für Streit zwischen Algerien und Marokko. Trotzdem bieten die Einheimischen Kamelausflüge in die Wüste an. Deswegen bin auch ich hier. Wir starten früh morgens auf unseren unbequemen und unfreundlichen Kamelen. Die Viecher stinken, spucken und beissen. Doch das vergesse ich, als mein Wüstenschiff mich zwischen die sanften Dünen der Sahara trägt. Gegen Mittag erreichen wir eine kleine Oase, in der wir uns erfrischen können. Nach einem weiteren zweistündigen Ritt erreichen wir unser Nachtlager.

Übernachtung im Beduinenzelt, Hammelfleisch-Couscous und Datteln – über uns der Nachthimmel, um uns endlose Weite: Dafür lässt sich die Gesellschaft der missmutigen Kamele ertragen. Wir schlafen unter dem schönsten Sternendach, dass ich je gesehen habe.

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So gehts
Hinkommen – ein langer WegDirektflug nach Marrakesch mit Swiss ab 500 Franken. Übernachtung in Marrakesch zur Akklimatisierung empfohlen. Ab Marrakesch mit Lokalbussen nach Ourzazate, Zagora, M’Hamid. Zuverlässig und billig ist die staatliche Buslinie CTM. Wer lieber privat unterwegs ist, kann sich für 50 Franken pro Tag vor Ort einen Wagen mit Fahrer mieten.www.swiss.comSchlafenDie Wüste ist Ihr Bett, der Sternenhimmel Ihre Decke. In Zagora können Sie lokale Führer für ein Wüstentrekking anheuern, um zwischen den Sanddünen unter freiem Himmel oder im Beduinenzelt zu übernachten. Auf dem Hin- und Rückweg sollten Sie sich zwei Tage in einem Riad (Privatunterkunft mit lauschigem Innenhof) in Marrakesch verwöhnen lassen. Ab 100 Franken fürs Doppelzimmer.www.marrakeshbooking.comEssen – La BarakaDas Restaurant liegt etwa einen Kilometer ausserhalb von Zagora, im Ksar Amezrou, an der Strasse Richtung Süden. Sehr gutes, traditionelles Essen mit Alkoholausschank. In der SaharaKleiner Tipp für Wüstenreisende: Decken Sie sich mit Energie-Riegeln und Iso-Getränken ein, um Ihren Mineralien-Haushalt aufzupeppen. Denn Beduinen schwitzen nicht, wir schon.
Hinkommen – ein langer WegDirektflug nach Marrakesch mit Swiss ab 500 Franken. Übernachtung in Marrakesch zur Akklimatisierung empfohlen. Ab Marrakesch mit Lokalbussen nach Ourzazate, Zagora, M’Hamid. Zuverlässig und billig ist die staatliche Buslinie CTM. Wer lieber privat unterwegs ist, kann sich für 50 Franken pro Tag vor Ort einen Wagen mit Fahrer mieten.www.swiss.comSchlafenDie Wüste ist Ihr Bett, der Sternenhimmel Ihre Decke. In Zagora können Sie lokale Führer für ein Wüstentrekking anheuern, um zwischen den Sanddünen unter freiem Himmel oder im Beduinenzelt zu übernachten. Auf dem Hin- und Rückweg sollten Sie sich zwei Tage in einem Riad (Privatunterkunft mit lauschigem Innenhof) in Marrakesch verwöhnen lassen. Ab 100 Franken fürs Doppelzimmer.www.marrakeshbooking.comEssen – La BarakaDas Restaurant liegt etwa einen Kilometer ausserhalb von Zagora, im Ksar Amezrou, an der Strasse Richtung Süden. Sehr gutes, traditionelles Essen mit Alkoholausschank. In der SaharaKleiner Tipp für Wüstenreisende: Decken Sie sich mit Energie-Riegeln und Iso-Getränken ein, um Ihren Mineralien-Haushalt aufzupeppen. Denn Beduinen schwitzen nicht, wir schon.
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