Hauptstadt Bozen bietet viel Sehenswertes
Das Zentrum muss eigentlich immer Bozen sein. Die pulsierende kleine Metropole, die im Sommer wegen ihrer Talkessel-Lage zum Glutofen wird. Im Juli wird es dort heisser als zum Beispiel in Neapel! Die Hauptstadt der Autonomen Provinz Bolzano, wie das Südtirol politisch offiziell heisst, hat enorm viel zu bieten.
Das Leben findet im Sommer draussen statt. Rund um den Waltherplatz, der zu Ehren Walthers von der Vogelweide so heisst, trifft man sich – wie in Bern – unter den Lauben in den Cafés zu einem Glas Weissburgunder oder zum stadtbrau-eigenen Bier. Und das bis spätnachts. Italianità? Gewiss doch! Drei Viertel der Bozner sind mittlerweile italienischsprachig!
Die wechsel- und leidvolle Geschichte Südtirols kann nirgends besser erfahren werden als im lange Zeit höchst umstrittenen Siegesdenkmal (Foto), einem Relikt aus der Zeit des Faschismus. Eine erst 2014 eröffnete Ausstellung bringt Ihnen die Geschichte näher. Und viele weitere Steinkolosse erinnern an Mussolini und Konsorten und an die unselige Zeit der Italianisierung.
Ausflüge ab Bozen zu nahen Weingebieten des Südtirols
Bozen ist auch Zentrum für die Ausflüge zu den nahen Weingebieten. Das Spannende an der Region: Erstens gibt es gemessen an der Anbaufläche – die ist kleiner als jene des Wallis’ – nirgendwo sonst in Italien qualitativ so viel guten Wein. Die Zeiten von tanklastwagenweise St. Magdalener oder Kaltererseee im Offenausschank sind längst vorbei. Und nirgendwo sonst auf der Welt beherrschen Genossenschaften mit unzähligen tüchtigen Mitgliedern die Branche wie im Norden Italiens.
Denen gehts richtig gut, was in architektonisch eindrücklichen neuen Kellereien zum Ausdruck gebracht wird. Die besten Beispiele: Die Kellerei Tramin mit ihrem die Landschaft dominierenden giftgrünen Neubau, der zu Beginn höchst umstritten war. Oder die Kellerei Kaltern mitten im Dorf mit ihrem topmodernen Winecenter, in welchem an sieben von sieben Tagen degustiert werden kann. Der Neubau der Kellerei Bozen indes steht noch an.
Klassiker des Südtirols: Sissi, Ötzi und Schloss Trauttmansdorff
Natürlich sind im Südtirol auch die Klassiker eine Reise wert. Die Wanderwege mit zahllosen Burgen, Waalen (Wasserkanäle) und Buschenschenken oder auch Eislöchern am Weg. Die Bergseen, die im heissen Sommer Abkühlung bringen. Die Burg-Museen des Reinhold Messner. die irgendwie stellvertretend stehen fürt die Renaissance der Autonomen Provinz Bozen, wie das Südtirol offiziell heisst. Aber auch der Schlager schlechthin: Die Gletschermumie Ötzi im Bozener Archäologiemuseum. Oder Sissis Geist in Meran. Das Schloss Trauttmansdorff mit dem Touriseum (Foto) und den weltberühmten Gärten. Doch sie sind nur eine Facette des Südtirols.
Insidertipps rund ums Südtirol
Essen
Das beste Haus in der Umgebung ist das Kuppelrain in Kastelbell – mit Gourmetküche und Bistro – von Unikum Jörg Trafoier. www.kuppelrain.com.
Unterkunft
Verwöhnen pur auf dem Weingut! Dies das Motto des Stroblhofs in Eppan: Tolle Zimmer und Spa, wunderbares Essen, Super-Lage, exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis. www.stroblhof.it.
Anreise
GPS und Co. schlagen ihnen die Routen über Brenner oder Ofenpass vor. Die beste und schönste ist aber jene über den Reschenpass.
Wein
In der imposanten, architektonisch Beeindruckend-umstrittenen Kellerei Tramin können von Montag bis Samstag alle verfügbaren Weine verkostet werden. www.cantinatramin.it. Auch eine Genossenschaft ist die Kellerei Kaltern mit ihrem ultramodernen Winecenter (Foto). Dieses hat gar sieben von sieben Tagen offen und lädt zur Entdeckungsreise durch die Kalterer Weinwelt. www.kellerei-kaltern.com. Wer es lieber gemütlich und persönlicher mag, geht (nach Voranmeldung) zu einem der vielen exzellenten kleinen Weinbauern. Wie zum Beispiel zum Pfannenstielhof der Pfeifers in Bozen. Die machen den vielleicht besten Vernatsch der Welt. www.pfannenstielhof.it.