Travel Guide
Alles, was du für einen Besuch in Porto wissen musst

Porto hat sich zu einer der beliebtesten Städtedestinationen der iberischen Halbinsel gemausert. In diesem Travel Guide verrät Reiseredaktor Christian Bauer alles, was man für eine Reise nach Porto wissen muss.
Publiziert: 02.12.2024 um 15:05 Uhr
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Aktualisiert: 03.12.2024 um 12:06 Uhr
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Nicht nur malerisch, sondern auch historisch bedeutsam: Die Altstadt von Porto wurde zum Unesco-Welterbe erklärt.
Foto: Christian Bauer

Auf einen Blick

  • Porto erlebt Touristen-Boom, bietet Alternative zu Lissabon
  • Die Stadt ist bekannt für historische Altstadt und Portweinkeller
  • Besuchen Sie die Livraria Lello, eine der schönsten Buchhandlungen weltweit
    Der Clérigos-Turm bietet nach 240 Stufen einen Panoramablick
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Christian Bauer

So wie Portugal insgesamt erlebt auch die nordportugiesische Stadt Porto in den letzten Jahren einen regelrechten Touristen-Boom. Noch sind die Besucherzahlen im Norden noch um einiges niedriger als im teilweisen überlaufenen Lissabon. Porto ist daher eine perfekte Alternative für alle, welche portugiesisches Lebensgefühl, ausgezeichnete Kulinarik und eindrückliche Sehenswürdigkeiten erleben wollen.

Bis vor etwa zehn, fünfzehn Jahren litt das historische Zentrum an Abwanderung. Damit kam zusehends der Verfall – trotz des Status als Unesco-Welterbe. Daraufhin hat die Stadtregierung mit Zuschüssen und Infrastrukturprogrammen die Altstadt saniert und wiederbelebt. Und so präsentiert sich Porto als eine der schönsten Citydestinationen auf der iberischen Halbinsel.

Sightseeing: Was muss man in Porto gesehen haben?

Die Altstadt 

Wer für ein verlängertes Weekend nach Porto jettet, wird die Unesco-geehrte Altstadt kaum verlassen – aus gutem Grund! Denn die verwinkelten Gassen, die sich die Hügel hochziehen, die verschachtelten Häuser und die unzähligen Bars für eine Pause sind schlichtweg malerisch.

Ponte Dom Luís I 

Kein Wunder, dass die zweigeschossige Brücke zwischen Porto und Vila Nova de Gaia aussieht wie ein halber Eiffelturm. Gebaut wurde die Brücke von einem Schüler Gustave Eiffels. Drüberlaufen ist ein Muss. Und zur Belohnung gibts in Vila Nova eine Probiertour durch einen Portweinkeller!

Bahnhof Porto São Bento 

Portugal ist berühmt für seine Azulejos, die blauen Kacheln voller Motive, Geschichten und Legenden. Sehr schöne Kachel-Motive finden sich im Hauptbahnhof.

Livraria Lello 

Die Livraria Lello wurde mehrfach zur schönsten Buchhandlung der Welt gekürt. Mit ihrem Jugendstil-Design und der grossen Freitreppe ist sie eine wahre Sehenswürdigkeit. Der Besucher-Andrang ist so gross, dass für einen Besuch mittlerweile 8 Euro verlangt werden, die man als Gutschein für ein Buch anrechnen lassen kann. Die Buchhandlung ist wirklich einmalig – ich bin mir aber nicht sicher, wie ich die Sitte des «Eintrittstickets» finden soll.

Die Kathedrale 

Die Kathedrale «Sé do Porto» ist das wichtigste sakrale Bauwerk Portos und stammt aus dem 12. Jahrhundert – ein Meisterwerk der Romanik und Gotik. Der Eintritt kostet einen Obolus. Manchmal werden kostenlose Konzerte gegeben, bei denen man Sightseeing und Hörgenuss verbinden kann.

Der Clérigos-Turm 

Der 76 Meter hohe Glockenturm der gleichnamigen Kirche ist ein Wahrzeichen der Stadt. Nach 240 Stufen wartet ein Panoramablick über ganz Porto und den Fluss Douro.

Vila Nova de Gaia und die Portweinkeller 

Am gegenüberliegenden Douro-Ufer befinden sich die traditionellen Portweinkeller, wo Degustationen und Führungen Einblicke in die Geschichte des berühmten Weins bieten. Hinüber gehts über die Brücke Ponte Dom Luís I.

Casa da Música 

Porto bietet nicht nur historische Gebäude, sondern auch zeitgenössische Architektur. Ausserhalb der Altstadt befindet sich die Casa da Música. Das moderne Konzerthaus bietet ein abwechslungsreiches Programm für Musikliebhaber und Kulturfreunde.

Genuss: Was muss man in Porto probiert haben?

Francesinha 

Nichts für Kalorienbewusste: Das Francesinha ist ein mächtiges Sandwich und eine Kalorienbombe. Bestehend aus mehreren Schichten Fleisch, wie Schinken, Linguiça (portugiesische Wurst) und Steak, wird das Sandwich mit geschmolzenem Käse überbacken und mit einer dunklen Sosse übergossen. Diese herzhaft-würzige Kombination wird oft mit Pommes frites serviert und gilt als beliebtes Gericht nach dem «Usgang».

Bacalhau à Gomes de Sá 

Bacalhau, also gesalzener und getrockneter Kabeljau, ist eine portugiesische Nationalspeise und wird in verschiedenen Zubereitungsarten genossen. Beispielsweise als Kabeljau-Auflauf Bacalhau à Gomes de Sá, der aus Porto stammt und nach seinem Erfinder benannt ist. Er wird aus Bacalhau, Kartoffeln, Zwiebeln, hartgekochten Eiern und Oliven zubereitet. Auch lecker: Bolinho de Bacalhau, Kroketten mit Kabeljau.

Tripas à Moda do Porto  

Einst ein Armeleuteessen: Dieses Gericht aus Kutteln (Kuhmagen), weissen Bohnen und geräuchertem Schweinefleisch hat eine lange Tradition. Übrigens: Kutteln sehen mit ihrer fransigen Form etwas gewöhnungsbedürftig aus, schmecken aber sehr gut.

Caldo Verde 

Der «Grüne Eintopf» ist eine portugiesische Nationalsuppe und auch in Porto sehr beliebt. Hergestellt aus Kartoffeln, Kohl und Chouriço (portugiesische Wurst), wird die Suppe traditionell in einer Schale serviert und eignet sich perfekt als Vorspeise.

Portwein 

Das Weinbaugebiet entlang des Flusses Douro liegt bei Porto gerade um die Ecke und gilt als eine der besten Weinregionen der Welt. Den lokalen Wein sollte man also unbedingt mal probieren. Weltberühmt ist ebenfalls der Portwein, der auf der anderen Seite des Flusses in der Stadt Vila Nova de Gaia hergestellt wird. Die Trauben für den Port stammen nur aus drei Regionen im oberen Douro-Tal.

Bei einem Port handelt es sich um einen sogenannten «fortifizierten» Wein, also einem Wein, dessen Reifung durch die Zugabe von hochprozentigem Alkohol gestoppt wird. Heraus kommt ein Getränk mit einem Alkoholgehalt von 16 bis 22 Volumenprozent. Grundsätzlich werden zwei Portwein-Typen unterschieden. Der «Ruby» reift sowohl im Fass und in der Flasche und hat ein Aroma, das an dunkle Beeren erinnert. Ein «Tawny» reift nur in Holzfässern verschiedener Grösse und weist ein komplexeres Aroma auf (und ist deshalb auch meist etwas teurer).

Pastel de Nata  

Obwohl die Pastel de Nata in Belém bei Lissabon erfunden wurden, gehört diese Vanillecreme-Törtchen im ganzen Land zum täglichen Genuss. Die Kombination aus knusprigem Blätterteig und cremiger Vanillefüllung ist schlichtweg wundervoll. Tipp: Am besten mit etwas Zimt bestreuen.

Essen gehen: Was sind die besten Restaurants?

Flor de Bragança 

Ein kleines, authentisches Restaurant, das leckere Gerichte zu günstigen Preisen anbietet. Man sollte keine Sterneküche erwarten, sondern deftiges Hausgemachtes von der Grossmutter.

Escondidinho do Barredo 

Der Eingang ist unauffällig und die Einrichtung schlicht – aber die Gerichte so deftig und schmackhaft wie portugiesisch traditionelle Küche sein sollte. Hierhin verirren sich wenige Touristen, obwohl da Restaurants hinter der touristischen Uferpromenade liegt. Mein Lieblingsrestaurant in Porto.

Café Santiago 

Spezialität des Hauses ist das Sandwich Francesinha, das man hier in verschiedenen Variationen bestellen kann – alle davon sind unheimlich lecker, aber haben wahrscheinlich pro Portion die gesamten Kalorien für einen Tag.

Anreise: Wie kommt man nach Porto?

Ab Zürich fliegen EasyJet, Swiss und TAP Portugal direkt nach Porto. Ab Basel fliegt EasyJet.

Herumkommen: Wie kommt man vom Flughafen in die Innenstadt?

Porto hat ein gutes Metro-System. Eine Linie verbindet den Flughafen mit dem historischen Zentrum.

Budget: Ist Porto ein teures Reiseziel?

Portugal weist ein viel tieferes Preisniveau auf als die Schweiz. Allgemein gilt Portugal als eines der günstigsten Ferienländer im südlichen Europa. Da Porto immer touristischer wird, steigen hier allerdings die Preise für Übernachtungen stärker als in weniger touristischen Regionen Portugals. Dennoch findet man in der Nebensaison ein Doppelzimmer schon ab etwa 50 Euro.

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