Unterwegs in der Schweiz
Genf aus einem anderen Blickwinkel

Banken, Uhren, Autosalon, europäischer Sitz der Vereinten Nationen und Geburtsort des Internationalen Roten Kreuzes – dafür ist Genf bekannt. Doch wo finden sich die versteckten Schätze der Stadt? Wir verraten es euch.
Publiziert: 19.11.2024 um 10:50 Uhr
|
Aktualisiert: 19.11.2024 um 10:51 Uhr
1/13
Genf feiert am liebsten draussen im Freien.
Foto: Getty Images
Erna Jonsdottir
1

Schlümpfe und Cabarets

Hier sollen die «echten» Genevois leben: Les Grottes heisst das alternative Wohnquartier, welches mit seinem farbigen, pilzförmigen Gebäudekomplex «Les Schtroumpfs» (die Schlümpfe) an die Architektur von Hundertwasser in Wien erinnert. Der Gebäudekomplex wurde in den 80er-Jahren gebaut und ist unweit des Hauptbahnhofs zu finden – genauso wie Les Pâquis. Dieses Viertel gilt als das verruchteste der Stadt. Denn hier vereinen sich Rotlicht- und Schwulenszene, Nachtclubs, Cabarets, Bars und Hipster-Läden. 

Zeitbedarf: ½ bis 1 Tag

2

Altstadt-Türme mit Aussicht

Die Vieille Ville ist im Gegensatz zur Cité, der Innenstadt, überschaubarer und perfekt für einen Bummel. Die Lage auf dem Hügel und die historischen Bauten lassen in die Geschichte eintauchen. Nebst dem Justizpalast und dem Rathaus ist vor allem die Cathédrale Saint-Pierre einen Besuch wert. Architekturfreunde sollten die 96 Stufen in den Nordturm in Kauf nehmen: Der Blick auf die architektonische Struktur ist einmalig. Für «nur» 60 Stufen gibt es eine coole Aussicht auf die Stadt und den See mit seinem Jet d’eau. 

Zeitbedarf: ½ Tag

3

Urchig, aber gut

Es gibt sie, die traditionellen Genfer Spezialitäten – auch wenn die grobe Schweineohrenwurst mit Fenchelsamen (Longeole) zunächst etwas sonderbar klingt. Da wären aber noch das Barschfilet (filet de perche) aus dem Genfersee, der Gratin aus Süsswasserkrebsen (gratin aux écrevisses) oder die Käsefondues. Dazu noch ein Gläschen Gamay oder ein Bière Calvinus von den Brüdern Papinot.

Zeitbedarf: 1–2 Stunden

4

Abstecher nach Carouge

Einfach königlich! In nur wenigen Minuten gelangt man vom französisch geprägten Genfer Zentrum mit dem ÖV in eine andere Welt: Die Vorstadt Carouge wurde im 18. Jahrhundert von Viktor Amadeus III., König von Sardinien und Herzog von Savoyen, aufgebaut und beheimatet heute viele Künstler. Auch wenn es keine grossen Sehenswürdigkeiten gibt – gemütliche Gassen, elegante Häuser, Hofgärten, Ateliers und Cafés entschleunigen. Mittwoch- und Samstagvormittag findet auf dem Place du Marché der Wochenmarkt statt!

Zeitbedarf: ½ Tag

5

Mysterien des Universums

Nerds und Anhänger der Quantenphysik aufgepasst: 1954 gründete die Europäische Organisation für Kernforschung (Cern) ein For-schungslabor für Teilchenphysik in Genf. Berühmt wurde das Forschungszentrum durch den US-Thriller «Illuminati» mit Tom Hanks. Seit 2008 ist der grösste Teilchenbeschleuniger der Welt «Large Hadron Collider» in Betrieb und gibt in Kombination mit der Ausstellung «Microcosm» einen Einblick in die Mysterien des Universums. Hinkommen: Mit dem Tram Nr. 18 ab Hauptbahnhof Gare de Cornavin. 

Zeitbedarf: ½ Tag

6

Oh, là, là – das Nachtleben

Genf feiert am liebsten draussen im Freien. Im Sommer. Das bietet sich mit der Seepromenade und den zahlreichen Terrassen der Café-Bars auch an. Beliebter Treffpunkt zwischen dem See und der Shoppingmeile Rue du Marché ist der Place du Molard mit der gleichnamigen Brasserie. In der Altstadt pumpt der Place du Bourg-de-Four das Blut der Nachtschwärmer im La Clémence durch die Adern. Und während sich die edlen Clubs und Lounges in den Rues Basses befinden, lockt mit rotem Licht «Le Moulin Rouge» in Les Pâquis. 

Zeitbedarf: je nach Feierlaune

7

Über 3500 Läden

Diese Shopping-Tour wird anstrengend! Über 3500 Geschäfte laden dazu ein, Geld auszugeben. Wer einen dicken Geldbeutel hat, findet an der Rue du Rhône nebst Schmuck und Uhren auch Gucci, Prada und Co. Weitere Haupteinkaufsstrassen sind die Rue du Marché, die Rue oder der Quai du Mont-Blanc. Secondhandwaren und Ausgeflipptes gibt es in den Stadtvierteln Plainpalais und Pâquis. Bei Regenwetter bieten sich die Shoppingcenter Bongénie Grieder und Confédération Centre an.

Zeitbedarf: 1–6 Stunden

8

Längste Bank der Welt

Bei gutem Wetter ist ein Picknick in Genf ein Muss: Gemütlich ist es im Park gegenüber dem Musée d’art et d’histoire an der Rue Charles-Galland 2 oder hinter der Kathedrale in der Altstadt auf der Terrasse Agrippa-d’Aubigné. Platz genug gibt es auf der längsten Bank der Welt (126 Meter) an der Promenade de la Treille im Parc des Bastions. Bei sonnigem Wetter sorgen hier Kastanienbäume für Schatten. Und sollte dann doch zu viel Andrang sein – einen wunderbaren Blick auf die Berge hat man am Quai du Mont-Blanc. 

Zeitbedarf: 1–2 Stundencitytrip

9

Weihnachtsmarkt in Genf

In Genf sorgen Weihnachtsmärkte für heitere Stimmung und Genuss pur, die neben geschmackvollem Kunsthandwerk auch Spezialitäten aus der Region anbieten. Noël au Quai bedeutet auch einen schönen Spaziergang am Ufer des Genfer Sees, der mit Weihnachtsbeleuchtung geschmückt ist, und natürlich ist das Chalet à Fondue da, wo man echtes Genfer Fondue geniessen kann.

Zeitbedarf: 1–3 Stunden

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?