Das Lavizzaratal gilt als Tal des grünen Specksteins und weissen Marmors. Wer seine Schönheit erkunden will, muss es wirklich wollen. Denn der Weg nach Fusio, quasi an die Quell’ der Maggia, ist lang und kurvenreich.
Zuerst bringen wir das Maggiatal hinter uns, am Hauptort Cevio vorbei nach Bignasco und dort hoch ins Lavizzaratal Richtung Brontallo, das wegen den Felsenspringern berühmt ist. Brontallo lassen wir aus, das kommt auf dem Rückweg. Nach vielen rallyereifen Kurven und einigen Hochebenen kommt vor Fusio die letzte Serpentine und dann das südlich am Hang ausgerichtete Fusio.
Dort wurde gesägt und gewalkt
Wer sich für Überlebensstrategien der Bergler interessiert, dem sei entlang des Bachs Ronsgia du Mulign die Handwerkerzone mit drei Getreidemühlen, einer Walkmühle, zwei Sägereien und einem Elektrizitätswerk empfohlen. Während mit Wasserantrieb Roggen gemahlen wurde, wurde der angebaute Hanf eingeweicht und danach gewalkt. Die Walkmühle gilt als einziges noch verbliebenes Exemplar im Tessin. Was damals nicht alles aus der resistenten und anspruchslosen Hanfpflanze produziert worden ist! Fusio ist ein markantes Beispiel dafür, wie gut die Wasserkraft schon damals die Muskelkraft unterstützt hat.
Vor dem Heimweg ruft Brontallo
Unser Rückweg führt uns anstatt direkt nach Bignasco nochmals über einige Kehrtwenden rechts hoch nach Brontallo. Jüngst wurde in dem in der Deutschen Schweiz dank Pro Brontallo nicht ganz unbekannten Dorf ein ausgedienter Bunker ausgebuddelt und wieder flottgemacht. Auch dort wird der Kulturschatz der Vergangenheit gehütet und immer mehr davon wieder zugänglich gemacht. Stolz ist nicht nur der Ausblick ins Tal, stolz sind die Ansässigen auch auf ihre Geschichte.