Wieso die beiden antiken ägyptischen Handelsstädte Heraklion und Kanopus einst plötzlich im Meer versanken, das bleibt auch heute noch ein Rätsel. Auch über die Frage, welche Kulturschätze beim rätselhaften Absinken der Städte vom Meeresschlund verschlungen wurden, herrschte lange Unklarheit.
Die jüngsten Tauchgrabungen, die das Europäische Institut für Unterwasser-Archäologie zusammen mit dem ägyptischen Ministerium für Altertümer vor Ägyptens Mittelmeerküste unternommen hat, brachten hunderte wertvolle Kulturschätze zum Vorschein.
Das Alte Ägypten zu Gast im Museum Rietberg
Die antiken Statuen, Bauwerke und Relikte wurden von Experten vorsichtig an Land geholt, untersucht und restauriert. Rund 300 der wertvollen Zeitzeugen aus dem Alten Ägypten stehen derzeit in den Hallen des Zürcher Museums Rietberg. Die Ausstellung «Osiris. Das versunkene Geheimnis Ägyptens» entführt die Besucher auf 1300 Quadratmetern ins antike Ägypten, folgt den Spuren des 4000 Jahre alten Osiris-Mythos und gibt mit Unterwasserfotos und Videos Einblick in die heikle Arbeit der Meeresarchäologen.
Viele der ausgestellten Schätze sind im Zürich zum ersten Mal ausserhalb Ägyptens zu sehen. Im Meer versinken werden sie so schnell nicht mehr. Dennoch: Ihr Aufenthalt in der Schweiz ist von beschränkter Dauer. Die Ausstellung läuft noch bis zum 16. Juli.
Ein spezielles Erlebnis bieten die beiden kulinarischen Osiris-Abende mit Sternekoch Fabian Spiquel, der den Gästen vom Osiris-Mythos inspirierte pflanzliche Kreationen auf den Teller zaubert (2. und 3. Juni).