Unterwegs im Tessin

Mit Lamas durch den zukünftigen Nationalpark

Lamas im Tessin? Ja, die gibts. Nicht wilde zwar, aber gut erzogene, handzahme. Betreut werden die Tiere, die die Sommermonate auf einer Alp in Monte Comino im Centovalli verbringen, von Marisa und Jean-Pierre Bäschlin. Wanderfreudige Besucher der Region können sich von den Lamas auf Halbtages- und Tagestouren begleiten lassen. Wer Zeit hat, dem stehen auch mehrtägige Trekkingtouren durchs Tessin zur Verfügung.

Südamerikanisches Flair im Tessin

Die Lamas wandern genügsam mit und werden – ganz nebenbei – zu Lasteseln. Sie tragen das ganze Gepäck der Wanderer. Eine wirkliche Belastung ist das nicht für die Tiere, die ursprünglich aus den südamerikanischen Anden stammen und zur Familie der Kamele gehören.

Ausgangspunkt für die Wanderungen ist der Weiler Monte Comino, den man von Verdasio aus in sieben Minuten mit der Luftseilbahn erreicht. Von hier aus gehts auf gut ausgebauten Wanderwegen durch das Gebiet, das noch dieses Jahr zum Nationalpark ausgerufen werden soll – sofern die 13 Gemeinden, die am Projekt beteiligt sind, denn auch wirklich ihre Zustimmung geben.

Lamas als Herdenschutztiere

Lamas sind im Tessin übrigens nicht nur als Lastenträger und Wanderbegleiter im Einsatz. Es gibt in den Seitentälern des Centovalli auch Herdenschutzprojekte, in denen Lamas an Stelle von Schutzhunden oder Eseln Schafe und Ziegen auf die Alp begleiten. Sie sind furchtlos und jagen heranschleichenden Wölfen mit ihren hochgeschossenen Hälsen offenbar gehörig Respekt ein.