Der Schnee funkelt im Mondschein, in den erleuchteten Fenstern der Bauernhäuser glimmt die Wärme der Kamine, draussen ist es bitterkalt. Fünf Gestalten tauchen aus der Dunkelheit auf. Ihre Umrisse sehen seltsam aus. Kurz vor einem Bauernhaus fangen sie an zu rennen, sich im Kreis zu drehen, zu hüpfen.
Das Geläut unzähliger Schellen, hoch und tief, durchbricht die Stille. Die Bewohner versammeln sich auf dem Hof und stellen sich um die Gruppe. Wenn die Schellen verstummen, setzen sie zum Jodeln an. Harmonisch in Naturtönen singen die Männer die alten Melodien. Auf dem Kopf tragen sie riesige Hüte, auf denen in wochenlanger Handarbeit mit Holzfiguren Szenen aus dem bäuerlichen Leben dargestellt sind.
Das Appenzeller Silvesterchlausen ist eine archaische Tradition
Das uralte Appenzeller Silvesterchlausen gehört zu den eindrücklichsten Silvesterbräuchen des Alpenraums. Die Anfänge und die Bedeutung der eigenwilligen Tradition liegen verborgen im Dunkel der Vergangenheit. Klar scheint, dass das Singen und Lärmen heidnischen Ursprungs ist, weswegen es der religiösen Obrigkeit seit jeher ein Dorn im Auge war.
Im katholischen Appenzell Innerrhoden wurde im 18. Jahrhundert das Chlausen mit einer Strafe von fünf Talern belegt, im reformierten Ausserrhoden konnte sich dagegen kein Verbot durchsetzten. So wird auch heute noch die Tradition nur in den Ausserrhoder Gemeinden praktiziert.
Ebenso verwunderlich ist das Datum des Brauchs: Die Silvesterchläuse ziehen nicht nur am Ende des Jahres durchs Land, sondern auch am 13. Januar, dem Neujahrestag des julianischen Kalenders, der im 16. Jh. abgeschafft wurde.
1663 ist erstmals vom Chlausen zu lesen
Das Appenzeller Chlausen wurzelt in den Nikolausfeiern der Klosterschüler am 6. Dezember. Die Kirche wehrte sich 1663 schriftlich gegen den lauten Brauch in der Adventszeit. Folge: Das Fest findet fortan am 13. Januar, dem alten Silvester, statt – und nur noch im protestantischen Ausserrhoden.25 kg bringt eine Haube auf die Waage
Am kommenden Samstag ziehen die Silvesterchläuse wieder von Hof zu Hof und präsentieren ihre prächtig verzierten «schöne Huube». Noch in den 50ern soll es solche gegeben haben, die mit bis zu 25 Kilogramm Gewicht auf Kopf und Schulter drückten.- 0% Frauen stecken hinter den Masken
Alle Masken stellen «Mannevölcher» und «Wiiber» dar. Trotzdem verbergen sich darunter nur Männer, denn das Silvesterchlausen ist ein Kraftakt: Mit Kostümen von 20 bis 30 Kilogramm legen die Chläuse von frühmorgens bis spätabends gut und gerne 20 Kilometer zu Fuss zurück.
1663 ist erstmals vom Chlausen zu lesen
Das Appenzeller Chlausen wurzelt in den Nikolausfeiern der Klosterschüler am 6. Dezember. Die Kirche wehrte sich 1663 schriftlich gegen den lauten Brauch in der Adventszeit. Folge: Das Fest findet fortan am 13. Januar, dem alten Silvester, statt – und nur noch im protestantischen Ausserrhoden.25 kg bringt eine Haube auf die Waage
Am kommenden Samstag ziehen die Silvesterchläuse wieder von Hof zu Hof und präsentieren ihre prächtig verzierten «schöne Huube». Noch in den 50ern soll es solche gegeben haben, die mit bis zu 25 Kilogramm Gewicht auf Kopf und Schulter drückten.- 0% Frauen stecken hinter den Masken
Alle Masken stellen «Mannevölcher» und «Wiiber» dar. Trotzdem verbergen sich darunter nur Männer, denn das Silvesterchlausen ist ein Kraftakt: Mit Kostümen von 20 bis 30 Kilogramm legen die Chläuse von frühmorgens bis spätabends gut und gerne 20 Kilometer zu Fuss zurück.
Hinkommen
Am leichtesten mit dem ÖV zu erreichen ist Urnäsch (Bahn). Hundwil ist ebenfalls ein Silvesterchlausen-Zentrum, erreichbar mit dem Post Auto.
Informationen
Hinkommen
Am leichtesten mit dem ÖV zu erreichen ist Urnäsch (Bahn). Hundwil ist ebenfalls ein Silvesterchlausen-Zentrum, erreichbar mit dem Post Auto.