Darum gehts
Dein Gehirn ist der Tätschmeister für die Temperaturregulierung im ganzen Körper. Genauer gesagt funktioniert der mandelgrosse Bereich namens Hypothalamus als körpereigenes Thermometer. Er entscheidet zum Beispiel, wann du anfängst zu schwitzen.
Dabei spielt das Hormon Vasopressin eine wichtige Rolle, wie eine Untersuchung am Departement für Neurowissenschaften der University of California zeigt. Vasopressin gilt als antidiuretisches Hormon. Das bedeutet, seine Aufgabe ist es, deinen Körper vor dem Austrocknen zu bewahren.
Es kontrolliert die Blutgefässe, sodass die Durchblutung der Organe und die Flüssigkeitsregulierung im Körper optimal stattfinden können. Bei hohen Temperaturen priorisiert das System die Versorgung der lebenswichtigen Organe und die Flüssigkeitsabgabe für das Schwitzen.
Hitze stört den biologischen Prozess
Generell versetzt Hitze den Körper in Alarmbereitschaft. Der Schwellenwert liegt hier bei jedem Menschen etwas anders. Sobald der Körper zu heiss hat, erhöht sich der Puls, und es werden Stresshormone freigesetzt. Das kann dazu führen, dass du bei Hitze gereizter oder sogar aggressiv bist.
Bei uns Menschen hat der Körper einen Rhythmus, bei dem die Abläufe im Inneren je nach Tageszeit ausgelöst werden. Bereits vor dem Schlafengehen geht die Körpertemperatur natürlicherweise etwas herunter. Hitze stört diesen komplexen Kühlprozess, wodurch sowohl das Einschlafen als auch die Schlafqualität beeinträchtigt werden.
Es folgen ein ewiges Hin-und-her-Wälzen im Bett, Müdigkeit am nächsten Tag und damit verbundene Nachteile wie erhöhte Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten.
Lernen lohnt sich bei Hitze nicht
Bleibt es heiss, sind das schlechte Neuigkeiten für deine Konzentration und dein Arbeitsgedächtnis. Eine Studie, die im Ressort Medizin der Fachzeitschrift «Public Library of Science» veröffentlicht wurde, untersuchte Studierende beim Lernen.
Eine Gruppe befand sich in einem klimatisierten Raum, die andere in einem unklimatisierten. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass sich die Studienteilnehmenden im klimatisierten Raum das Gelernte besser merken konnten, Informationen schneller verarbeiteten und generell aufmerksamer waren.
Zuletzt kann die Sonne auch direkt Folgen fürs Gehirn haben. Knallt sie richtig auf Kopf und Nacken, kann es zu einem Sonnenstich kommen. Das heisst, du reagierst mit einem steifen Nacken, starken Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und im Extremfall mit Bewusstseinstrübungen. In diesem Fall musst du dich sofort in den Schatten begeben, viel Wasser trinken und den Kopf kühlen.
Unterschied zwischen Sonnenstich und Hitzschlag
Sonnenstich oder Hitzschlag? Das lässt sich schnell verwechseln. So wirds klar: Ein Sonnenstich ist eine lokale Überhitzung des Kopfes durch direkte Sonneneinstrahlung, während ein Hitzschlag eine allgemeine Überhitzung des Körpers ist, die durch Hitze und körperliche Anstrengung ausgelöst wird.
Bei einem Hitzschlag beträgt die Körpertemperatur bis zu über 40 Grad (Fieber!), das Herz beginnt zu rasen, und der Blutdruck sackt ab. Bei einem Sonnenstich ist der Körper normal temperiert oder höchstens ein bisschen warm, bei einem Hitzschlag hingegen rot und heiss. Da die Schweissdrüsen nicht mehr richtig arbeiten, solltest du sofort medizinische Hilfe aufsuchen, denn es kann zu einem Kreislaufkollaps kommen.